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Sind die Schließungen der Tod der Innenstädte?

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Das Aus für 52 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof wird sichtbare Spuren hinterlassen – nicht nur im Konzern. Es trifft auch die ohnehin schon leidenden Innenstädte.

Das Wichtigste im Überblick


Es gleicht einem Beben in Deutschlands Fußgängerzonen: Galeria Karstadt Kaufhof, die letzte große Kaufhauskette des Landes, schließt Dutzende Filialen. Schon wieder.

Nachdem das Unternehmen bereits in der Vergangenheit immer wieder ins Straucheln geraten war, sich die einstigen Konkurrenten Karstadt und Kaufhof 2019 vereinten, um dann 2020 zunächst mehr als 50 Filialen zu schließen, schrumpft das Warenhaus-Imperium nun weiter: Lediglich 77 Standorte sollen offen bleiben, 52 Filialen sollen bis spätestens Januar 2024 schließen.

Was heißt das für die Mitarbeiter des Konzerns? Was wird aus den leer stehenden Immobilien? Und ist das Galeria-Aus erst der Anfang des großen Innenstadtsterbens? t-online beantwortet die wichtigsten Fragen, die sich Deutschland jetzt stellt.

Welche Galeria-Filialen schließen – und welche bleiben erhalten?

Geschlossen werden sollen jene Filialen, die schon länger als defizitär gelten, also nicht mehr genug Gewinn abwerfen. Das sind vor allem die Zweigstellen, die in kleineren Großstädten stehen, zum Beispiel Leverkusen, oder Häuser, die schon rein äußerlich in die Jahre gekommen sind und auch deshalb weniger Kunden anlocken – etwa der Karstadt am Berliner Leopoldplatz.

Dabei ist jedoch möglich, dass diese Liste noch länger wird. Denn: Auch bei Sparrunden in der Vergangenheit mussten am Ende nicht alle Karstadt-Kaufhof-Filialen, die auf der Streichliste standen, tatsächlich den Betrieb einstellen. Jetzt könnte es ebenfalls sein, dass der Kaufhauskonzern mit der Liste Druck auf die örtliche Politik, vor allem aber auf die Vermieter der Immobilien ausüben will. Senken diese aus Angst, keinen Nachmieter zu finden, die Miete, könnte es für einige Filialen – wie etwa die Karstadt-Niederlassung in Bremen – womöglich doch noch weitergehen.

Bremen: Das Karstadt-Warenhaus an der Obernstraße könnte bald Geschichte sein. (Quelle: Chris Emil Janssen via www.imago-images.de)

Was wird aus den Mitarbeitenden?

Im Zuge des Insolvenzverfahrens des Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof werden nach Angaben des Gesamtbetriebsrates mehr als 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren. Die Betroffenen erhielten eine Abfindung in Höhe des zweifachen Monats-Brutto-Entgelts, hieß es in einer Erklärung. Ihre Zukunft ist erst einmal ungewiss – was Erinnerungen an die rund 25.000 „Schlecker-Frauen“ wach werden lässt.

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) setzt darauf, dass möglichst viele Mitarbeitende eine neue Beschäftigung finden. Es gebe die Möglichkeit, eine Transfergesellschaft einzurichten, um die Menschen bei einer beruflichen Neuorientierung zu unterstützen, sagte Heil am Montagabend in der ARD-Sendung „Hart aber fair“. „Ich hätte mir gewünscht, dass man betriebsbedingte Kündigungen vermeiden kann. Wenn das nicht der Fall ist, ist das das richtige Instrument.“ Auch die Bundesagentur für Arbeit werde mithelfen, dass die Betroffenen Anschluss fänden, so Heil.

Die angekündigten Schließungen lösten bei den Beschäftigten heftige Emotionen aus. „Da sind gestern sehr, sehr viele Tränen geflossen“, berichtete Anja Sabrowski, Mitglied des Betriebsrates am Standort in Gelsenkirchen, am Dienstagmorgen im WDR. Als man in einer Telefonkonferenz von den Plänen erfahren habe, sei das „wie ein Schlag in die Magengrube“ gewesen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Was bedeutet die Galeria-Krise für Deutschlands Innenstädte?

Nichts Gutes, so viel steht fest. Denn die Gebäude, in denen die Galeria-Warenhäuser untergebracht sind, sind bisweilen alt, sehr groß und fungieren vielerorts als sogenannte Anker für die Innenstädte, die Kunden anlocken und auch in angrenzende Geschäfte ziehen sollen.

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