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Philip Morris: Das Ende der Tabakzigarette – Philip Morris gibt die Marlboro auf

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Zigarettenhersteller Philip Morris setzt für die Zukunft auf neuartige Tabakerhitzer und lässt die klassische Tabakzigarette auslaufen. Gleichzeitig fordert der Hersteller eine harte Regulierung der Einweg-E-Zigarette.

Der Marlboro-Mann liegt in den letzten Zügen, zumindest was das Rauchen betrifft. Denn der Hersteller Philip Morris International will das Geschäft mit der klassischen Tabakzigarette auslaufen lassen und in Zukunft ausschließlich Tabakerhitzer sowie elektronische Zigaretten für Flüssigkeiten anbieten.

„Wir werden aus dem Zigarettengeschäft aussteigen und nur noch risikoreduzierte Produkte anbieten“, sagte Markus Essing, der Vorsitzende der Geschäftsführung bei Philip Morris in Deutschland und Österreich, bei einer Veranstaltung in Berlin. Einen Zeitraum dafür nannte der Manager nicht. „Wir können einen Endzeitpunkt festlegen, haben aber noch keinen definiert“, sagte Essing.

Philip Morris International unterscheidet sich darin von anderen großen Tabakkonzernen wie British American Tobacco, Reemtsma oder Japan Tobacco. Seit 2017 hat das Unternehmen die Werbung für Tabakzigaretten wie Marlboro eingestellt und setzt vor allem auf den Tabakerhitzer namens Iqos. Weil in dem Gerät der Tabak nicht verbrannt, sondern erhitzt wird, fallen laut Philip Morris 95 Prozent weniger Schadstoffe an.

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In Deutschland hat das Bundesamt für Risikoabschätzung die geringere Schädlichkeit bestätigt. Allerdings enthält auch der Tabak im Tabakerhitzer Nikotin und macht ebenso von dem Stoff abhängig wie eine klassische Zigarette.

Das Unternehmen hält außerhalb der USA die Markenrechte an Marlboro und ist in Deutschland mit einem Anteil von 37 Prozent Marktführer bei klassischen Tabakzigaretten. Allein die Einzelmarke Marlboro kommt auf 24 Prozent Marktanteil. Neuartige Produkte wie Iqos kommen dagegen auf einen Verkaufsanteil im deutschen Zigarettenmarkt von aktuell fünf Prozent.

Vom Umsatz bleibt den Konzernen mehr als die Hälfte an Vorsteuergewinn

Rund eine Million Raucher sollen laut Angaben von Philip Morris das Gerät nutzen. Deutlich höher liegen diese Anteile in Ländern wie Japan oder Italien. Derzeit beträgt der Umsatzanteil der neuartigen Produkte nach Angaben des Konzerns bei 35 Prozent, bis 2025 soll er auf 50 Prozent steigen. Zahlen dazu nennt Manager Essing nicht. Auch gibt es keine Aussage dazu, in welcher Höhe parallel dazu der Umsatz mit klassischen Zigaretten wie Marlboro rückläufig ist.

Zwar ist der Absatz von Tabakzigaretten in Stückzahlen in Deutschland um durchschnittlich drei Prozent im Jahr rückläufig. Doch über Preiserhöhungen halten die Tabakkonzerne ihre Gewinnmargen hoch. Vom Umsatz verbleibt den Konzernen mehr als die Hälfte an Vorsteuergewinn.

Aus diesen Gewinnen hat Philip Morris bislang rund zehn Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung neuartiger Produkte investiert. Das Zentrum dafür liegt im schweizerischen Neuenburg bei Lausanne, dort sind rund 1000 Wissenschaftler beschäftigt.

Dabei sorgt das Thema der E-Zigaretten gerade erneut für Diskussionen. Weit verbreitet in Deutschland sind sogenannten Dampfzigaretten, in denen Flüssigkeiten erhitzt und verdampft werden. Sie enthalten Aromen etwa von Früchten und auch Nikotin.

Neu auf dem deutschen Zigarettenmarkt sind nun jedoch Einweg-E-Zigaretten, die für rund zehn Euro im Onlinehandel oder etwa an Tankstellen oder in Supermärkten verkauft werden. Der Ärger entzündet sich an der Attraktivität des Produktes bei Jugendlichen sowie an der Umweltschädlichkeit.

Schließlich können diese Geräte nicht erneut mit den Liquids befüllt werden und landen nach dem Gebrauch im Müll. Problematisch bei der Entsorgung ist der verbaute Lithium-Akku. Die allermeisten dieser Einweg-E-Zigaretten sind Importprodukte aus China, aber auch Tabakkonzerne wie British American Tobacco oder Reemtsma sind mittlerweile in das Geschäft eingestiegen.

Branchenexperten schätzen, dass monatlich etwa fünf Millionen dieser Einweg-Zigaretten in Deutschland verkauft werden. Umweltverbände wie auch der Drogenbeauftragte der Bundesregierung Burkhard Blienert fordern ein Verbot dieser Produkte. Ebenso hat der Bundesrat mit Mehrheit der Bundesländer ein Eingreifen des Bundes beantragt.

Vor allem wegen des niedrigen Einstiegspreises und der verwendeten süßlichen Aromen ist das Produkt auch unter Jugendlichen beliebt. Zudem ist der Nikotingehalt oftmals nicht eindeutig ausgewiesen.

Forderung nach starker Regulierung durch den Staat

Tabakmanager Essing schließt sich den Verbotsforderungen in Teilen an und verlangt eine starke Regulierung durch den Staat. „Philip Morris könnte leicht solch ein Produkt auf den Markt bringen. Wir halten es aber für extrem problematisch und fordern deshalb eine Regulierung“, sagte Essing.

Die Einweg-Zigarette spreche allein schon wegen ihrer Aufmachung Jugendliche und Nichtraucher an. Notwendig sei ein Pfandsystem für die Rücknahme und Entsorgung der Einweggeräte. Zuständig für die Regeln zum Verkauf derartiger Raucherprodukte ist in Deutschland der Bundesminister mit Landwirtschaft und Ernährung unter Minister Cem Özdemir.

Auch über die Europäische Union könnten Einschränkungen für E-Zigaretten kommen. Die EU erarbeitet gerade die nächste Stufe der gemeinsamen Tabakrichtlinie. Denkbar sind weitere Werbebeschränkungen etwa in sozialen Medien für Zigaretten. Auch eine einheitliche Verpackung ist im Gespräch, die auf der Schachtel neben Warnhinweisen lediglich den Markennamen angibt. Tabakkonzerne wie Philip Morris fordern in dem Zusammenhang eine stärkere Differenzierung der Produkte nach ihrer Schädlichkeit und Gesundheitsgefahr.

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