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„Nicht nächste Credit Suisse“: Aktien der Deutschen Bank rauschen in die Tiefe

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Europäische Bankaktien stehen stark unter Druck. An der Börse verlieren auch die Deutsche Bank und die Commerzbank massiv an Wert. Für Gesprächsstoff sorgt der Preisanstieg von Absicherungen gegen Zahlungsausfälle.

Die Nervosität unter Bankanlegern ebbt nicht ab: Zum Wochenschluss geriet vor allem die Deutsche Bank unter massiven Verkaufsdruck. Die Aktien von Deutschlands größtem Geldhaus rutschten im Verlauf zeitweise knapp 15 Prozent ab und damit so stark wie zuletzt während des Börsen-Crashs vom März 2020. Seit dem Kollaps der Silicon Valley Bank in den USA und dem Beginn der Bankenkrise vor gut zwei Wochen haben die Titel der Deutschen Bank rund 30 Prozent eingebüßt. Rund sieben Milliarden Euro an Börsenwert haben sich daher in Luft aufgelöst. Aktuell ist die Deutsche Bank noch an der Börse gut 16,5 Milliarden Euro wert.

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Für Unruhe sorgte laut Händlern zum Wochenschluss vor allem der rapide Anstieg der Preise für Absicherungen gegen Zahlungsausfälle bei Anleihen von Banken. Das ist ein Alarmsignal für Investoren.

Diese Absicherungen heißen Credit Default Swaps (CDS). Für die Absicherung eines 10 Millionen Euro schweren Pakets von Deutsche-Bank-Anleihen mussten dem Datenanbieter S&P Market Intelligence zufolge im Verlauf mehr als 200.000 Euro gezahlt werden, statt 142.000 Euro wie noch am Mittwoch. Finanzexperten halten die Deutsche Bank allerdings für widerstandsfähig: „Wir sind relativ entspannt angesichts des robusten Eigenkapitals und der Liquiditätspositionen der Bank“, schrieben etwa Analysten von Autonomous Research in ihrer Analyse. „Um es klar zu sagen: Deutsche Bank ist nicht die nächste Credit Suisse.“

Auch für Commerzbank-Aktien geht es abwärts

Seit der Not-Rettung der Schweizer Großbank durch den Rivalen UBS am vergangenen Wochenende wird über eine Ausweitung der Vertrauenskrise auf andere Geldhäuser spekuliert. Die CDS anderer großer Geldinstitute wie UBS, Société Générale und Intesa Sanpaolo schossen ebenfalls in die Höhe. Die Aktien des zweiten großen Finanzinstituts im DAX, der Commerzbank, gaben in der Spitze derweil mehr als 10 Prozent nach. Der Börsenwert fiel in den vergangenen zwei Wochen damit um rund vier Milliarden Euro auf 10,8 Milliarden Euro.

Auch die Kurse von eigenkapitalähnlichen Anleihen (AT1) der Deutschen Bank gaben Daten des Online-Brokers Tradeweb zufolge nach, was die Rendite auf 24 Prozent ansteigen ließ. Damit rentierten sie doppelt so hoch wie noch vor zwei Wochen. Eigenkapitalähnliche Anleihen von Banken sind unter Druck geraten, seit die Credit Suisse gezwungen war, AT1-Schulden im Wert von 16 Milliarden Schweizer Franken im Rahmen der Übernahme durch die UBS auf Null abzuschreiben. „Die Auswirkungen der Abschreibung bei Credit Suisse haben Fragen zu einem wichtigen Teil der Bankenfinanzierung aufgeworfen“, sagte Stuart Cole vom Vermögensverwalter Equiti Capital.

Unabhängig davon kündigte die Deutsche Bank am Morgen an, am 24. Mai nachrangige Anleihen mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Dollar vor ihrer Fälligkeit 2028 zu tilgen. Das Institut wird diese so genannten Tier 2 Anleihen zu 100 Prozent ihres Nennwerts mit den bis zum Einlösungsdatum aufgelaufenen Zinsen zurückzahlen.

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