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Kommt jetzt die nächste Finanzkrise?

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Erst in den USA, nun in der Schweiz: Zwei Banken wackeln und ziehen die Werte anderer Geldhäuser an den Börsen mit nach unten. Was das bedeutet.

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Die Aktie der Credit Suisse ist am Mittwoch dramatisch eingebrochen. Sie erreichte zeitweise ein Allzeittief mit einem Minus von 31 Prozent. Auf dem Weg nach unten zog sie auch die Papiere anderer europäischer Banken und damit die Märkte insgesamt deutlich mit sich.

Hinzu kommt: Erst vor wenigen Tagen hatte die Silicon Valley Bank in den USA ihre Pleite verkündet. Nun ist die Angst groß, dass eine neue Finanzkrise über den Atlantik nach Europa schwappt.

t-online erklärt, wie es zu der Situation kommen konnte, ob Furcht vor einer neuen Bankenkrise angebracht ist und was das für Deutschland bedeuten könnte.

Warum ist die Credit Suisse in Schieflage?

Auslöser für den Kurssturz waren Äußerungen des größten Aktionärs der Bank. Die saudische Nationalbank kündigte an, der Credit Suisse kein weiteres Geld zu geben. Konzernchef Ulrich Körner versicherte zwar: „Unsere Kapital- und Liquiditätsbasis ist sehr, sehr stark.“ Doch die Zweifel der Märkte blieben – die Aussagen der Saudis wurden als Unzufriedenheit mit der Bank gewertet.

An den Börsen fiel das Papier der Bank daraufhin auf ein Rekordtief, zum Handelsschluss am Mittwoch stand ein Kursverlust von 24 Prozent zu Buche. Die Kreditausfallversicherungen für Schuldpapiere, sogenannte Credit Default Swaps (CDS), stiegen hingegen auf ein Rekordhoch.

Dass eine einzelne Äußerung solch einen durchschlagenden Effekt hat, liegt auch daran, dass die Credit Suisse bereits seit längerer Zeit mit Problemen zu kämpfen hat. Dabei geht es vor allem darum, das Kundenvertrauen zu erhalten. Denn schon im vierten Quartal 2022 hatten Kunden in kurzer Zeit hohe Beträge aus Konten und Depots abgezogen. Die angekratzte Reputation und häufigen Schlagzeilen machen die Lage zunehmend schwieriger, berichten Insider.

Analyst Tom Jenkins von der Investmentbank Jefferies betonte in einer Blitzanalyse, die Kapitalausstattung der Credit Suisse sei solide. Doch diese Zahlen träfen nun auf taube Ohren. Noch am Dienstag hatte der Credit-Suisse-Chef bei einer Bankenkonferenz in London um Geduld gebeten: „Wir haben gesagt, dass es sich um eine dreijährige Transformation handelt, und man kann nicht nach zwei Monaten kommen und sagen: ‚Warum ist nicht alles erledigt?'“

Wie hängt das mit der Silicon Valley Bank zusammen?

Seit vergangenem Freitag steht die US-amerikanische Silicon Valley Bank (SVB) unter Kontrolle der staatlichen Einlagensicherung FDIC. Der Grund: Die hohen Zinsen haben das Investitionsinteresse an Techkonzernen gebremst. Um Gehälter und Ähnliches zu zahlen, haben viele Technologiefirmen, die meisten von ihnen Kunden bei der SVB, große Summen abgehoben. Das führte zu Liquiditätsproblemen bei der Bank.

Die Sorge, dass der Kollaps der SVB sich auch auf den europäischen Markt auswirken könnte, führte seitdem zu Unsicherheit an den Märkten. In Kombination mit der ohnehin instabilen Lage der Credit Suisse brachten die Äußerungen der saudischen Nationalbank das Fass zum Überlaufen.

Dabei hatte Credite-Suisse-Chef Ulrich Körner Anfang der Woche noch den Eindruck erweckt, sein Geldhaus könne von der amerikanischen Krise profitieren: „Wir haben [am Montag] Zuflüsse bekommen, was ein positives Zeichen ist, würde ich sagen“, sagte er im Interview mit Bloomberg TV. „Wir haben sogar materiell gute Zuflüsse gesehen.“ Doch es kam anders.

Was bedeutet das für Deutschland?

Das ist noch unklar. Sollte sich das Bankenbeben auf einzelne Geldhäuser in den USA und der Schweiz beschränken, wie es zurzeit der Fall ist, könnte es für Deutschland und deutsche Anleger glimpflich ausgehen.

Zunächst einmal wurden aber auch die Papiere deutscher und europäischer Banken nach unten gerissen. Der Euro-Stoxx-Banks-Index fiel um bis zu neun Prozent. Die Commerzbank und die Deutsche Bank verzeichneten ein Minus von neun beziehungsweise acht Prozent. Der deutsche Börsenindex Dax verlor dadurch ebenfalls deutlich.

Dass es in Deutschland jenseits dieser Kursverluste zu größeren Problemen kommt, glauben Analysten und Finanzaufseher jedoch nicht. „Wir sehen aktuell für das deutsche Finanzsystem keine direkte Ansteckungsgefahr aus den Problemen stark technologieorientierter amerikanischer Banken“, erklärte die deutsche Finanzaufsicht Bafin am Mittwoch. „Wir behalten die Marktentwicklungen aber weiterhin im Blick und berücksichtigen sie im Rahmen unserer laufenden Aufsicht.“

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