„Ich bin mir sicher, dass es kein Skiunfall war, sondern eine inszenierte Flucht“

Die RTL-Journalistin Liv von Boetticher recherchiert seit mehreren Jahren in einem der aufsehenerregendsten möglichen Kriminalfälle der deutschen Wirtschaft. Am 23. Mai erschien ihr Buch „Die Akte Tengelmann“ im FinanzBuch Verlag.

WELT: Sie haben ein Buch geschrieben über den Tengelmann-Chef und -Miteigner Karl-Erivan Haub, der im April 2018 in Zermatt bei einem Skiausflug verschollen ist und als tot gilt. Was hat sie dazu getrieben?

Liv von Boetticher: Zu Beginn der Recherche für einen RTL-Beitrag war mir Herr Haub genauso wenig bekannt wie sein Unternehmen. Die Dimensionen wurden mir erst dann klar: dass zu Tengelmann Unternehmen und Beteiligungen wie Obi, Kik, Tedi, Zalando und Westwing gehören. Zudem war die Geschichte faszinierend. Und es gibt sehr signifikante Hinweise darauf, dass Karl-Erivan Haub möglicherweise noch am Leben ist – und zwar in Russland.