2019 greifen Hacker die Daten von mehr als 530 Millionen Facebook-Nutzern ab. Die irische Datenschutzkommission untersucht den Fall und kommt zu dem Schluss: Das Unternehmen hätte für besseren Schutz sorgen müssen. Mutterkonzern Meta wird deswegen zur Kasse gebeten.
Der Facebook-Mutterkonzern Meta muss wegen Verstößen gegen den Datenschutz in der EU eine hohe Strafe von 265 Millionen Euro zahlen. Die irische Datenschutzkommission (DPC) verhängte die Strafe nach Beendigung eines „umfangreichen Untersuchungsprozesses“ und in Kooperation mit allen anderen Datenschutzbehörden in der EU, wie sie mitteilte. Es geht um die Daten von einer halben Milliarde Facebook-Nutzern, die auf einer Hacker-Website veröffentlicht worden waren.
Meta hat seinen Europasitz im irischen Dublin, ebenso wie etwa die Technologieriesen Google und Apple. Daher ist die dortige DPC die verantwortliche Behörde in Datenschutzfragen. Ihre Untersuchung gegen Facebook hatte die DPC im April 2021 eingeleitet. Zuvor waren 2019 Daten von mehr als 530 Millionen Nutzerinnen und Nutzern abgegriffen und auf einem Hacker-Forum veröffentlicht worden. Die Hacker bedienten sich dabei eines Instruments zur leichteren Suche nach neuen Freundinnen und Freunden über Kontaktlisten.
Meta-Aktie lässt Federn
Die Behörde untersuchte, ob Meta die Daten seiner Nutzer ausreichend schützte und befand nun, dass der Konzern gegen zwei Artikel der europäischen Datenschutz-Grundverordnung verstoßen hat. Der Facebook-Mutter wurden auch Anpassungsmaßnahmen auferlegt, um die Daten seiner Nutzerinnen und Nutzer künftig adäquat zu schützen.
Meta erklärte zu der Entscheidung, die bereits am Freitag gefallen war, der Datenschutz sei „essenziell“ für das Unternehmen. Daher habe der Konzern vollständig kooperiert und auch bereits „Änderungen an unseren Systemen“ vorgenommen. Die Meta-Aktie verlor an der Börse zwischenzeitlich 0,91 Prozent und stand bei gut 110 Dollar.
Meta ist immer wieder zu Strafen wegen Datenschutzverstößen verurteilt worden. So bekam der Dienst Instagram erst im September eine Rekordstrafe von 405 Millionen Euro wegen Verstößen gegen europäisches Datenschutzrecht aufgebrummt. Dabei ging es um den Umgang mit Daten Minderjähriger in dem Bilderdienst.