Neueste Nachrichten und Updates

Google startet KI-Offensive – Reaktion auf Chatroboter

0 14

Die Entwickler des Textroboters ChatGPT haben Google in den vergangenen Monaten aufgeschreckt. Nun will der Suchmaschinenriese dem Start-up OpenAI nicht länger unangefochten die Bühne für Anwendungen der künstlichen Intelligenz überlassen.

Google will mit einer umfassenden Initiative seine Anwendungen mit künstlicher Intelligenz einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. Das kündigte Konzernchef Sundar Pichai am Montag in einem Blogeintrag an. Der Suchmaschinenriese reagiert mit der KI-Offensive auf den Erfolg des Start-ups OpenAI, das mit seinem Textroboter ChatGPT in den vergangenen Wochen die Aufmerksamkeit der Techwelt auf sich gezogen hatte.

Die KI-Initiative von Google umfasst drei Teile: einen Chatbot mit dem Namen Bard, neue KI-Funktionen in der Google-Suche sowie die Bereitstellungen von Programmier-Schnittstellen (APIs), mit denen man KI-Anwendungen entwickeln kann.

Eine zentrale Rolle wird dabei das KI-gesteuerte Sprachmodell Lamda (Language Model for Dialogue Applications) von Google spielen. Die Konzernführung hatte Lamda 2021 als „Durchbruch in der Gesprächstechnologie“ gefeiert. Danach verschwand das Modell aus der Öffentlichkeit.

Bard setzt auf einer Variante von Lamda auf und wird von Google als „experimenteller KI-Dienst für Konversationen“ bezeichnet. Bard wird von sofort an für „vertrauenswürdige Tester“ geöffnet, bevor er in den kommenden Wochen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Mit dem Namen des Dienstes (deutsch: „Barde“) spielt Google auf den Dichter William Shakespeare an. Englands Nationaldichter wird oft als der „Barde von Avon“ bezeichnet.

„Bard versucht, die Breite des weltweiten Wissens mit der Leistung, Intelligenz und Kreativität unserer großen Sprachmodelle zu kombinieren“, schrieb Pichai. Es greife auf Informationen aus dem Internet zurück, um aktuelle, qualitativ hochwertige Antworten zu liefern. „Bard kann ein Ausdruck für Kreativität und ein Ausgangspunkt für Neugier sein – ob es nun darum geht, einem Neunjährigen die neuen Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops der Nasa zu erklären oder mehr über die derzeit besten Stürmer im Fußball zu erfahren.“

Google entwickelt schon lange Software auf Basis künstlicher Intelligenz

Google will außerdem einen Einblick in mehrere KI-gestützte Funktionen bei der Google-Suche anbieten. Damit könne man den Anwenderinnen und Anwendern helfen, Erkenntnisse für Fragen zusammenzufassen, auf die es keine einzig richtige Antwort gibt. In Kürze werde man Funktionen in der Suche sehen, „die komplexe Informationen und verschiedene Standpunkte in leicht verdauliche Formate umsetzen“.

Google entwickelt schon lange Software auf Basis künstlicher Intelligenz, die sich mit Menschen unterhalten kann. Bereits im Frühjahr 2018 demonstrierte der Konzern ein Programm, das etwa Restaurants anrief, um eine Reservierung zu machen – und dabei nicht als Computer erkannt wurde. Umgehend wurde Kritik laut, dass solche Technologie missbraucht werden könne. Google ließ seine Sprachsoftware in den vergangenen Jahren intern von Mitarbeitern nutzen, schreckte aber angesichts der Risiken vor einer breiten Markteinführung zurück.

Im November 2022 machte OpenAI seine Software ChatGPT öffentlich, die in wenigen Sekunden Texte liefert, die sich kaum von Antworten unterscheiden lassen, die echte Menschen schrieben – auch auf Deutsch. Die Technologie sorgt für Aufsehen, löst aber auch Sorgen aus: Schließlich kann man versuchen, damit in Schule oder Studium zu schummeln oder in großem Stil Falschinformationen zur Verbreitung im Internet zu erstellen. ChatGPT gibt zudem zum Teil falsche Antworten, was für Nutzer aber nicht erkennbar ist.

ChatGPT setzte Google auch im Wettbewerb mit Microsoft strategisch unter Druck. Der Erzrivale, der mit seiner Suchmaschine Bing bislang mäßig erfolgreich ist, investierte Milliarden in OpenAI und wird Software des Start-ups in seine erfolgreiche Cloud-Plattform Azure integrieren.

Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

„Alles auf Aktien“ ist der tägliche Börsen-Shot aus der WELT-Wirtschaftsredaktion. Jeden Morgen ab 5 Uhr mit den Finanzjournalisten von WELT. Für Börsen-Kenner und Einsteiger. Abonnieren Sie den Podcast bei Spotify, Apple Podcast, Amazon Music und Deezer. Oder direkt per RSS-Feed.

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel.
Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Cookies, um Ihr Erlebnis zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können sich abmelden, wenn Sie dies wünschen. Annehmen Weiterlesen

Datenschutz- und Cookie-Richtlinie