Die nächste Bank in den USA wackelt: Mehrere Großbanken versuchen, das Institut First Republic aus San Francisco zu stützen und haben Einlagen im Umfang von 30 Milliarden Dollar in die Bank eingebracht – unter anderem JP Morgan Chase, Bank of America und Goldman Sachs.
Eine Gruppe von großen US-Banken will das in Schwierigkeiten geratene Finanzinstitut First Republic retten. Die Regionalbank aus San Francisco werde mit unversicherten Einlagen im Umfang von 30 Milliarden Dollar (rund 28 Milliarden Euro) unterstützt, teilten die US-Behörden am Donnerstag noch während der Öffnung der US-Börsen mit.
Damit wollten sie inmitten der jüngsten Turbulenzen auch um die Credit Suisse das Zeichen setzen, dass die US-Finanzbranche schnell und mit großen Summen bereitsteht, um Sparern und Unternehmen zu vermitteln, dass ihr Geld bei den Banken noch sicher und jederzeit verfügbar ist.
An der Rettung sind nach Angaben der Behörden und der Banken elf Institute beteiligt: JP Morgan Chase, Wells Fargo, Goldman Sachs sowie Truist, Morgan Stanley, BNY Mellon, State Street, US Bank, PNC und Bank of America. Die Hilfe wurde von den Banken initiiert.
Nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Signature Bank war die Sorge groß, dass die mittelgroße First Republic die nächste sein könnte. Sie hat eine ähnliche Klientel wie der Start-Up-Finanzierer Silicon Valley Bank. Kunden zogen ihr Geld ab und der Aktienkurs stürzte ins Bodenlose.
Die Nachricht über das geplante Rettungspaket ließ die Aktie am Donnerstag aber wieder deutlich zulegen, nachdem sie zuvor wieder bis zu 36 Prozent an Wert verloren hatte.
Die US-Aufsichtsbehörden und das Finanzministerium erklärten am Abend, sie begrüßten die Entscheidung der Banken, der First Republic zu helfen. Dies zeige die Widerstandsfähigkeit des US-Bankensystems, hieß es in einer Erklärung von Finanzministerin Janet Yellen, US-Notenbankchef Jerome Powell und anderen hochrangigen Finanz-Akteuren.
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