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Gründer der Berliner „Paris Bar“: Michel Würthle ist tot

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Die „Paris Bar“ in der Berliner Kantstraße ist DER Ort, an dem sich Künstler, Schauspielerinnen, hungrige Berliner und sämtliche Nachtschattengewächse getroffen haben, um dünne Pommes und dicke Koteletts serviert zu bekommen. Jetzt ist Michel Würthle, der Gründer des Restaurants, mit 80 Jahren gestorben.

Es gibt ständig neue Restaurants in Berlin, und ganz sicher schickere oder zeitgemäßere als die „Paris Bar“, aber wenn man auf Nummer Sicher gehen will, wenn man Lust hat auf Leute, auf Szene, auf Berlin, auf Kunst, auf was Warmes mitten in der Nacht, dann landet man immer wieder in der Paris Bar. Nach der Berlinale, nach der Oper, vor dem Kino, zum Date, zum Weihnachtsessen, mit der Familie, mit den Freunden.

Und ja, ab und an muss man sich ein bisschen herablassend behandeln lassen, aber das gehört dazu. Jetzt ist Michel Würthle, Künstler und Gründer eines der bekanntesten Restaurants Deutschlands, im Alter von 80 Jahren gestorben. Ohne ihn, der Ende der 1970er-Jahre die legendäre „Paris Bar“ in Berlin gründete, wird sie zwar nicht mehr dieselbe sein – fortbestehen wird sie aber. Hoffentlich!

Der gebürtige Österreicher machte seine Bar, die ein Restaurant ist, im damaligen West-Berlin zu einem „Place to be“, lange, bevor die Stadt mit diesem Slogan warb. Würthle studierte Kunst in Wien, doch es zog ihn vorerst nach Paris. Dann nach Berlin, wo er mit dem ebenfalls ausgewanderten Oswald Wiener zunächst das „Exil“ eröffnete, bevor er 1979 schließlich die „Paris Bar“ übernahm.

„Die Absicht war, ein Lokal zu schaffen, das – zumindest in der europäischen Welt, die ich kenne – eine Rolle spielt“, sagte er einmal in einem Interview, so schreibt der „Kurier“. Und das ist ihm wahrlich gelungen: „Normale“ Bürger tanzten auf den Tischen, aber auch David Bowie, Billy Wilder und Gina Lollobrigida saßen an seinen Tischen, genauso wie Mario Adorf, Martin Kippenberger, Damien Hirst oder Otto Sander. Für „Otto“ war immer ein Platz reserviert, und die Künstler – sie hängen an den Wänden, der Decke, auf dem Klo – diese „Bar“ ist eine Galerie.

Viele Bücher handeln von der „Paris-Bar“, die für viele ein Zuhause war und ist. Vor zwei Jahren wurde Würthles Lebenswerk in einem üppigen Bildband gewürdigt. „Paris Bar Press Confidental“ versammelt nicht nur zahlreiche Abbildungen des Szenelokals, sondern auch Faksimiles von Zeichnungen, Collagen und kurzen Texten, die der Künstler-Gastronom Würthle in der coronabedingten Lockdownzeit anfertigte.

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel.
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