00:35 Uhr: Glaubt man den verschiedenen Experten-Vorhersagen der US-Presse, gibt es in den großen sechs Kategorien um Regie, Darsteller und Film nur ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Jamie Lee Curtis und Angela Bassett liegen in den Prognosen um die beste Nebendarstellerin fast gleich auf.
Dagegen herrscht bei der Wahl zum „besten Film“ Einigkeit: Das Indie-Drama „Everything Everywhere All at Once“ hat demnach die größten Chancen auf diesen Oscar. Selbiges gilt für die Kategorien „beste Regie“ (Daniel Kwan und Daniel Scheinert), „beste Hauptdarstellerin“ (Michelle Yeoh) und „bester Nebendarsteller“ (Ke Huy Quan), durch die „Everything Everywhere All at Once“ weitere Trophäen gewinnen kann. Und sollten diese Prognosen richtig liegen, dann ist der Oscar für Austin Butler für seine Hauptrolle in „Elvis“ ebenso wahrscheinlich.
13. März, 00:10 Uhr: Und schon gibt es die erste Überraschung des Abends. Ein Superstar wird unerwartet live auftreten: Lady Gaga wird ihren Song „Hold My Hand“ aus dem Oscar-nominierten Film „Top Gun: Maverick“ performen. Dies berichtet das Fachmagazin „Variety“.
Demnach sei der Auftritt eine Entscheidung in letzter Sekunde gewesen, da es ursprünglich hieß, sie könne wegen der Dreharbeiten an „Joker: Folie á Deux“ gar nicht an der Preisverleihung teilnehmen. Die Sängerin hatte bereits 2018 den Oscar für den besten Song für „Shallow“ aus dem Film „A Star is Born“ gewonnen.
Neben Lady Gaga werden während der Veranstaltung auch die weiteren nominierten Songs performt werden: „Lift Me Up“ von Rihanna („Black Panther: Wakanda Forever“), „Applause“ von Sofia Carson und Diane Warren („Women Talking“), „This Is a Life“ von Stephanie Hsu, David Byrne und Son Lux („Everything Everywhere All At Once“) und „Naatu Naatu“ von Rahul Sipligunj und Kaala Bhairava (RRR).
12. März, 23:35 Uhr: Die ersten Stars laufen über den roten Teppich, der in diesem Jahr ja kein „roter“ Teppich mehr ist, mehr eine champagnerfarbene Fläche. ProSieben-Moderator Steven Gätjen spricht direkt mit dem Team von „Im Westen nichts Neues“.
Regisseur Edward Berger muss erst einmal die Eindrücke verarbeiten: „Ich glaube, Malte (Produzent Malte Grunert, Anm. d. Red.) und ich haben eine etwas retardierende emotionale Resonanz. Ich spüre gar nichts“, lacht Berger. „Aber auf jeden Fall haben wir hier einen Riesenspaß, und das ist das wichtigste.“
Wie der Film zustande kam? „Eigentlich fing alles mit Malte an, der mich vom Züricher Bahnhof anrief, wo er mit den Nachlassverwaltern von Erich Maria Remarque (Autor von „Im Westen nichts Neues“, Anm. d. Red.) gesprochen hatte. Und da fragte er mich, ob ich das machen möchte.“ Letztlich hätte Bergers Tochter den Ausschlag gegeben: „Dann habe ich natürlich überlegt, und meine Kinder sind natürlich komplett uninteressiert, aber meine Tochter, die damals 17 war, wirbelte plötzlich herum: ‚Im Westen nichts Neues? Das haben wir gerade in der Schule gelesen, das musst Du machen.‘ Und dann dachte ich: Das ist nicht mehr absagbar.“
12. März, 15 Uhr: In wenigen Stunden findet die Preisverleihung statt. Hier finden Sie noch einmal spannende Details und lustige Fakten rund um die Oscars. Hätten Sie gewusst, dass der erste Gewinner ein Deutscher war? Oder die Sieger ihre Trophäe nicht verkaufen können? Hier geht es zum Angeberwissen.
11. März, 14 Uhr: Traditionell werden kurz vor den Oscars die Goldenen Himbeeren verliehen – die Anti-Oscars sozusagen. Gleich zweifach „gewinnt“ in diesem Jahr Tom Hanks. In welchen Kategorien er ausgezeichnet wurde und wer sonst den Negativpreis erhielt, erfahren Sie hier.
9. März, 13 Uhr: Rund 120.000 Euro sind die Produkte im Geschenkkorb der Oscars dieses Jahr wert. Neben einem Facelift und einem Stück Land in Australien gibt es noch viele weitere exklusive Highlights für die Preisträger: Mehr dazu lesen Sie hier.
9. März, 10 Uhr: Die Oscars finden 2023 erstmals seit Jahrzehnten ohne roten Teppich statt. In der Nacht von Sonntag auf Montag werden die Stars vor dem Dolby Theater in Hollywood stattdessen eine Flaniermeile in „Champagner“-Farbe vorfinden. Das traditionelle Ausrollen des Teppichs auf dem Hollywood Boulevard verfolgten am Mittwoch (Ortszeit) Dutzende Kamerateams und Pressevertreter aus aller Welt. Dabei stach vor allem das neue Farbdetail ins Auge.
Bill Kramer, Geschäftsführer der Oscar-Akademie, erklärte den Farbwechsel des Teppichs damit, dass man dem Schaulaufen der Stars am Sonntagabend einen „glamourösen Anstrich geben“ wolle. Was hingegen gleich bleibt: Knapp 100 Meter lang und gut zehn Meter breit bedeckt der Teppich ein Stück des sonst stark befahrenen Hollywood Boulevards.
8. März, 20 Uhr: Die Oscar-Akademie hat weitere prominente Helfer angekündigt, die auf der Bühne Preise verteilen werden. Darunter sind Stars wie Antonio Banderas, Nicole Kidman und Sigourney Weaver. Zuvor waren schon Namen wie Glenn Close, Riz Ahmed, Dwayne Johnson und Michael B. Jordan als „Presenter“ bekannt gewesen. Mehr dazu lesen Sie hier.
8. März, 18 Uhr: „Im Westen nichts Neues“-Regisseur Edward Berger hat sich für die Oscars einen neuen Smoking schneidern lassen. „Ich dachte, jetzt wäre ein guter Anlass, einen neuen zu bestellen und den auch so zu machen, wie ich ihn immer schon haben wollte – dieser Anlass kommt auch nicht unbedingt wieder“, sagte Berger im Norddeutschen Rundfunk.
8. März, 14 Uhr: Das Interesse am Roman „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque ist seit der jüngsten Verfilmung stark gestiegen. „Wir stellen schon seit September letzten Jahres, also seit der verstärkten Berichterstattung über die Verfilmung (…), im Handel ein gestiegenes Interesse fest, besonders an der Taschenbuch-Ausgabe“, teilte die Sprecherin des Verlags Kiepenheuer & Witsch auf Anfrage mit. „Seit November befindet sich die Nachfrage auf einem sehr hohen Niveau. Im Januar und Februar hat sie sich gegenüber den letzten Vorjahren sogar verdreifacht.“
7. März 2023, 15 Uhr: Die Oscars live sehen, das geht hierzulande bei ProSieben. Der Sender zeigt die Übertragung der Preisverleihung sowohl im Free-TV als auch beim hauseigenen Streamingdienst Joyn. Ab 23.30 Uhr, im Rahmen der Sendung „red!“, wird live vom roten Teppich berichtet. Wie gewohnt steht Moderator Steven Gätjen vor dem Dolby Theatre in Los Angeles und führt Interviews mit den Stars vor Ort.
Ab 1 Uhr startet ProSieben mit der Sendung „Oscar 2023 – Die Academy Awards – Live aus L.A.“. Offiziell wird sie um 4.05 Uhr enden, dann also steht fest, welcher Film den Titel „Bester Film“ tragen darf – und ob es für „Im Westen nichts Neues“ gereicht hat.
7. März 2023, 13 Uhr: Warum ist die Oscarverleihung aus deutscher Sicht dieses Jahr eigentlich so historisch? Schließlich hatten doch auch andere Filme in der Vergangenheit ihren Weg zur Preisverleihung nach Los Angeles geschafft. An das DDR-Drama „Das Leben der Anderen“ wird sich noch jeder erinnern, aber welche deutschen Filme gewannen noch einen Goldjungen? Hier sind alle Oscargewinner aus Deutschland.
7. März 2023, 12 Uhr: Wer sind eigentlich die Favoriten für den „Besten Film“? Bei den Buchmachern rangiert eindeutig „Everything Everywhere All at Once“ auf Platz eins. Die Sci-Fi-Actionkomödie hat insgesamt elf Nominierungen eingesammelt, wird als Mischung aus „Being John Malkovich“, „Matrix“ und „Fight Club“ beschrieben. Mehr dazu lesen Sie hier bei den Kollegen von kino.de.
Bei Kritikern werden zum Beispiel Martin McDonaghs Tragikomödie „The Banshees of Inisherin“ und das Psychodrama „Tar“ besser bewertet: Ersterer kommt auf der Plattform Metacritics auf einen Score von 87, „Tar“ erreicht sogar 92 von 100 möglichen Punkten. „Everything Everywhere All at Once“ landet bei 81 Zählern.
7. März 2023, 11.00 Uhr: Moment mal, Jimmy Kimmel? Da war doch etwas. Ach ja, der wohl peinlichste Auszeichnungsmoment der Oscargeschichte. Als „La La Land“ bereits die goldene Trophäe entgegengenommen hatte, jubelte und als sicherer Sieger galt, musste die Prämierung annulliert werden. Gewonnen hatte eigentlich „Moonlight“ als „Bester Film“. Hier lesen Sie, wie überfordert Jimmy Kimmel mit dieser Situation war. 2023 tritt er nun das dritte Mal als Gastgeber der Oscars auf.
7. März 2023, 10.30 Uhr: Die Oscars sind nicht nur als bedeutendster Filmpreis der Welt ein Spektakel, sondern auch wegen ihrer hohen Promidichte. Die größten Stars der Branche versammeln sich in Los Angeles. Was dieses Jahr Dwayne Johnson, Melissa McCarthy, Glenn Close oder Questlove mit Blick auf die Verleihung gemeinsam haben, lesen Sie hier.
7. März 2023, 10.00 Uhr: Bei der Oscarverleihung könnte nach 93 Jahren erneut eine Verfilmung von „Im Westen nichts Neues“ abräumen. Die deutsche Netflix-Produktion von Edward Berger – hier lesen Sie mehr zu dem Mann hinter dem Erfolg – ist bei den Oscars am 12. März für neun Trophäen nominiert. Eine frühe Filmversion von Erich Maria Remarques Roman, der englischsprachige Streifen „All Quiet on the Western Front“, war am 5. November 1930 mit vier Nominierungen ins Oscar-Rennen gegangen – und holte zwei wichtige Preise: als bester Film und für die Regie von Lewis Milestone. In den Sparten Drehbuch und Kamera ging er damals leer aus.