Der FC Bayern bricht erneut ein, Joshua Kimmich versucht die Niederlage gegen RB Leipzig im Anschluss zu erklären. Er erkennt im 1:3 ein „Spiegelbild der Saison“ und sieht „zu viele Fehler“ bei seiner Mannschaft.
Nach dem Abpfiff hielt Joshua Kimmich auf dem Rasen der Allianz Arena noch kurz inne. Mit leerem Blick schaute er in Richtung der Südkurve, während sich das restliche Stadion nach der 1:3-Heimniederlage des FC Bayern gegen RB Leipzig schnell leerte. Seine Kollegen João Cancelo und Benjamin Pavard blieben noch länger, Kimmich dagegen suchte den Weg in die Katakomben.
Die Bayern waren erneut in der Fußball-Bundesliga zusammengebrochen. Die Münchner hatten am Samstagabend das Heimspiel gegen RB eigentlich im Griff. Sie gingen in der 25. Minute durch Nationalspieler Serge Gnabry in Führung. Doch dann hörten sie einfach auf, Fußball zu spielen. Leipzig wurde stärker und schlug nach der Halbzeitpause zu. Erst vollendete der mutmaßliche Bald-Münchner Konrad Laimer einen Konter zum 1:1. Dann legte Leipzig nach zwei Elfmetern, erst wegen eines Fouls (76.), dann wegen eines Handspiels (86.), nach.
„Machen viel zu viele Fehler“
Und so war Kimmich im Anschluss darum bemüht, seine Emotionen im Interview möglichst gut zu kontrollieren. Ruhig und sachlich analysierte der 28-Jährige die Niederlage. „Soll ich hier vor der Kamera ausrasten? Das werden Sie nicht erleben“, sagte er nach dem Spiel, ehe er ergänzte, „in der Kabine und zu Hause dann vielleicht schon.“
Das Schema wiederholte sich in dieser Saison mehrfach. Achtmal verspielten die Bayern in der Liga eine Führung, holten dabei nur fünf von 24 möglichen Punkten. Die Niederlage gegen Leipzig sei ein „Spiegelbild unserer Saison“ gewesen, sagte Kimmich. „Das passiert uns viel zu oft in dieser Saison. Wir haben alles im Griff und brechen wieder mal weg. Wir stehen uns teilweise selbst im Weg. Wir machen viel zu viele Fehler. Wir kriegen die Tore nach einem eigenen Eckball und durch zwei Elfmeter, die mehr als unnötig sind“, klagte der Mittelfeldspieler.
Die Münchner hatten mit der Niederlage für den BVB das Tor zum ersten Titel in der Fußball-Bundesliga seit 2012 sehr weit aufgestoßen. Gewinnen die Borussen ihre letzten beiden Partien, erst in Augsburg, dann gegen Mainz, kann der FC Bayern gegen den 1. FC Köln machen, was er will. Es wäre die erste titellose Saison seit 2012. „Wir gucken uns das an und werden unabhängig davon das letzte Spiel gewinnen“, kündigte Kimmich mit Blick auf den BVB und den eigenen Saisonabschluss in Köln an.