Neueste Nachrichten und Updates

Schalke 04: Mitspieler sauer – Explosive Stimmung um Torwart Schwolow

0 8

Auch wegen eines schweren Fehlers von Torhüter Alexander Schwolow muss Schalke 04 weiter um den Klassenerhalt zittern. Einige Mitspieler machen im Spiel gegen Frankfurt aus ihrem Unmut keinen Hehl. Die Gemengelage für Trainer Reis ist gefährlich.

Rodrigo Zalazar wollte sich gar nicht mehr beruhigen. Mehrfach winkte der Spielmacher des FC Schalke 04 entnervt in Richtung Alexander Schwolow ab. Dann ging er direkt zum eigenen Torhüter und tippte ihm auf die Brust. In dieser Aktion kam der ganze Frust und die ganze Wut zum Ausdruck: Schwolow hatte einen relativ harmlosen Distanzschuss von Daichi Kamada unter seinem Körper durchrutschen lassen. Es war das 1:1 im Abstiegskrimi der Königsblauen gegen Eintracht Frankfurt – und der Moment, in dem das Spiel aus den Fugen geriet.

Im Kampf um den Klassenverbleib liegen die Nerven schnell blank. Einen unschätzbaren Vorteil hat dagegen die Mannschaft, der es gelingt, trotz des immensen Drucks bei ihrer Linie zu bleiben. Die Schalker jedoch verloren ihre nach Schwolows Fehler in der 21. Minute. Es wurde wild, hektisch und nervös: Das Spiel kippte vollends, nachdem Tuta die Eintracht in Führung schoss (59.).

Mit dem Mut der Verzweiflung bäumte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Reis zwar noch einmal auf. Durch einen Treffer des eingewechselten Sebastian Polter (85.) holte sie zumindest noch ein 2:2 – und hielt so die Hoffnung am Leben. Doch die gute Ausgangsposition ist dahin: Am letzten Spieltag muss Schalke (31 Punkte) nun bei RB Leipzig punkten und gleichzeitig auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Sie haben es nicht mehr in der eigenen Hand.

„Schaden noch etwas begrenzt“

„Wir wissen alle, was auf dem Spiel steht. Nicht nur für uns und den Verein, sondern für die komplette Region. Am Ende haben wir den Schaden noch etwas begrenzt, aber es wäre mehr drin gewesen“, sagte Polter nach dem Schlusspfiff am Samstag, als die Emotionen immer noch überall auf Schalke spürbar waren. Denn während die Schalker vor der Nordkurve standen und sich von ihren Fans noch einmal Mut machen lassen wollten, wurden sie von den Frankfurtern erneut geärgert. Die Spieler der Eintracht dehnten ihr obligatorisches Auslaufen unnötigerweise bis in diesen Bereich aus. Es kam zu Rangeleien und zu einer weiteren Rudelbildung.

„Im Moment fühlt sich das nicht so gut an, aber ab dann geht der Blick wieder nach vorn“, erklärte Reis, der versuchte, die Gemüter wieder zu beruhigen. Noch sei nichts verloren, betonte er: „Am 34. Spieltag haben wir immer noch die Chance, die Klasse zu halten. Das wird nicht einfach und viele werden uns das nicht zutrauen. Aber so lange wir die Möglichkeit haben, werden wir die Mannschaft so vorbereiten, dass wir auch in Leipzig bestehen können.“

Zu dem Zeitpunkt, als Reis dies sagte, wusste er allerdings noch nicht so ganz genau, wie schwer das rettende Ufer zu erreichen sein wird. Klar war am Samstagabend nur: Hertha BSC ist durch ein 1:1 gegen den VfL Bochum abgestiegen. Die Bochumer, die am letzten Spieltag Leverkusen empfangen, bleiben mit 32 Zählern einen Punkt vor den Schalkern.

Reis, der aus den Schalkern, die in Winterpause bereits als sicherer Absteiger galten, wieder eine kompakte und entschlossene Einheit geformt hatte, steht nun vor seiner schwersten Aufgabe. Er muss alles dafür tun, dass die Homogenität und der Zusammenhalt nicht ausgerechnet auf der Zielgeraden verloren geht. Denn die Art und Weise, wie Schalke die zwei Punkte gegen Frankfurt liegen ließ, zerrte an den Nerven. Das wurde vor allem am Umgang mit Schwolow nach seinem schweren Fehler deutlich. Nicht nur Zalazar, auch andere Spieler machten gegenüber dem Keeper ihren Unmut deutlich.

Da halfen auch die Beschwichtigungsversuche von Gerald Asamoah nicht. „Jeder weiß, dass er einen Fehler gemacht hat, aber wir halten zusammen. Alex hat auch einiges für uns festgehalten“, sagte der ehemalige Nationalspieler, der den Lizenzbereich der Schalker leitet. Auch Reis wollte den Stab über den 30-jährigen Keeper noch nicht brechen. Dem Treffer von Kamada sei schließlich ein – nicht geahndetes – Foul an Cedric Brunner vorausgegangen. Auch anschließend hätte es Möglichkeiten gegeben, den Angriff zu stoppen. „Das ist eine Fehlerkette. Sehr, sehr ärgerlich“, so Trainer.

Ein Unsicherheitsfaktor

Dennoch wurde nach dem „eklatanten“ Torwartfehler, wie es der ehemalige Schalker-Trainer Felix Magath bei BILD einschätzte, offensichtlich: Schwolow blieb auch anschließend ein Unsicherheitsfaktor. Das scheint vor allem mit dem Druck im Abstiegskampf zu tun zu haben. Das war dem ehemaligen U20-Nationalkeeper bereits bei Hertha BSC zum Verhängnis geworden, wo er während der Saison 2020/21 aus dem Tor genommen wurde, weil Schwolow unsicher wirkte. Zur Saison 2022/23 wechselte er dann für ein Jahr auf Leihbasis zu Schalke.

Doch auch hier gab es schnell Zweifel, ob Schwolow den Anforderungen gewachsen sei. Nur selten strahlte er die Sicherheit aus, die gerade eine Mannschaft im Abstiegskampf braucht. Vor knapp vier Monaten nach dem 1:6 im Hinspiel gegen Leipzig nahm ihn Reis aus dem Tor und setzte fortan auf Routinier Ralf Fährmann. Lediglich aufgrund einer Adduktorenverletzung Fährmanns kehrte Schwolow dann am 14. April wieder zurück zwischen die Pfosten.

Fährmann arbeitet derzeit intensiv auf sein Comeback hin. Es würde höchste Zeit. Sollte es irgendwie gehen, wird der 34-Jährige in Leipzig spielen.

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel.
Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Cookies, um Ihr Erlebnis zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können sich abmelden, wenn Sie dies wünschen. Annehmen Weiterlesen

Datenschutz- und Cookie-Richtlinie