Thijs Slegers kämpfte gegen die Leukämie, es gab Hoffnung, doch jetzt muss er aufgeben. Der Pressesprecher des PSV Eindhoven macht öffentlich, dass er dem Tod entgegenblickt. Er verliert dabei nicht seinen Humor und hat eine wichtige Botschaft.
Bei der Ankündigung seines Todes geht Thijs Slegers irgendwann dazu über, dass man ihm doch bitte „Tipps für gute TV-Serien etcetera“ zukommen lassen möge. Er müsse „die Zeit sowieso vertreiben“.
Slegers ist 46 Jahre alt. Er ist Pressesprecher des niederländischen Topklubs PSV Eindhoven und dem Tode geweiht. Leukämie, er erkrankte daran 2020. Es gab mal Hoffnung, eine Stammzellenspende war zunächst erfolgreich verlaufen. Doch dann wurde das Gewebe abgestoßen. Er machte nun auf seinem Twitterkanal öffentlich, dass er seinem Ende entgegenblickt. „Wie lang noch? Unter welchen Umständen? Das wissen wir jetzt nicht und das bleibt ungewiss“, sagte er.
Mit den Worten „Verehrte Gäste“ eröffnete er seinen berührenden Bericht, den er im tapferen Tonfall verfasst hat, zuweilen zum Lächeln anregte und am Ende eine Botschaft transportierte. „Wenn Sie mich und meine Familie wirklich glücklich machen wollen: Registrieren Sie sich als Stammzellspender“, schrieb er: „Mir ist nicht mehr zu helfen, aber anderen schon!“
„Die Ärzte können nichts mehr für mich tun“
Slegers hatte Anfang Februar die Diagnose von seinen Ärzten bekommen, dass er den Kampf gegen den Krebs verloren geben muss. „Die Abstoßungskrankheit, die mich seit Monaten plagt, ist nicht aufzuhalten. Nach einer zuvor erfolgreichen Stammzelltransplantation werden die Nachwirkungen schließlich tödlich sein. Die Ärzte können nichts mehr für mich tun“, berichtete er.
Ihm bleibe nunmehr „nichts anderes übrig, als sich dem Schicksal zu stellen und damit umzugehen. Meine Familie und ich danken Ihnen allen für die Unterstützung, die wir im Laufe der Jahre erhalten haben. Das hat uns sehr gutgetan“.
Unter anderem war Eindhovens Team am Wochenende zum Spitzenspiel bei Tabellenführer Feyenoord Rotterdam mit roten Aufwärmtrikots aufgelaufen, die den Schriftzug, „Mut, Thijs“ trugen. Gegner Feyenoord hatte im Stadion riesige Tafeln über den Werbebanden angebracht, auf denen derselbe Spruch prangte. Die Fans sekundierten einem meterlangen Banner: „Einigkeit ist Stärke.“
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