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Ocean Race: Boris Herrmanns Boot entpuppt sich als Starkwind-Rakete

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Die „Malizia – Seaexplorer“ sorgt schon bei ihrer Taufe für Aufsehen. Die von Boris Herrmann mitentwickelte Rennjacht ist anders als die Konkurrenz. Im rauen Südmeer läuft sie zur Hochform auf.

Boris Herrmanns Rennjacht ist endlich in ihrem Element. Die „Malizia – Seaexplorer“ pflügte am 16. Tag der Königsetappe im Ocean Race mit repariertem Mastschaden bei hohem Tempo durch das Südpolarmeer. Beflügelt von Rang zwei in der Halbzeitwertung, jagte Team Malizia die Schweizer „Holcim-PRB“. Als schnellstes Boot der Flotte hatte die Jacht unter deutscher Flagge den Rückstand auf die Spitzenreiterin am Dienstagmorgen auf unter 90 Seemeilen verkürzt – und holte weiter auf.

„Ich habe das Boot für den Süden gebaut“, sagte der 41-jährige Herrmann zufrieden. Die Idee des Hamburgers hat sich nach langem Warten bewährt. Seine neue Jacht hatte schon bei der Taufe am 19. Juli 2022 für Aufmerksamkeit gesorgt. Ihr robuster Look und der voluminöse Bug ließen die „Malizia – Seaexplorer“ im Vergleich zur Konkurrenz wuchtig wirken. Das Deckshaus des gut 28 Meter langen Foilers hat Stehhöhe, während sich die Konkurrenz bei nur 1,45 Metern gebückt bewegen und arbeiten muss.

Herrmanns Boot bezahlt diese Robustheit mit Nachteilen bei schwächeren Winden. Da kommen die leichteren Rivalinnen oft flotter voran. Doch jetzt ist die mehr einem Allrad-Kraftpaket denn einem Formel-1-Geschoss gleichende deutsche Jacht in ihrem Element. „Ihre Rumpfform trägt sie da über die Wellen, wo wir uns reinbohren“, hat nicht nur Amory Ross vom US-Team 11th Hour Racing neidvoll beobachtet.

Schon vor dem Start der Königsetappe hatte der Berliner Guyot-Co-Skipper Robert Stanjek der „Malizia – Seaexplorer“ beste Aussichten attestiert: „Ich glaube, dass Boris‘ Boot auf der Königsetappe stark performen wird. Die fahren bei Wind einen krassen Stiefel. Ich tippe, dass einige Leute das Boot jetzt mit mehr Demut betrachten.“

Die kleine, aber feine Ocean-Race-Flotte von vier Booten rauschte zu Beginn der dritten Woche auf See zwischen Neuseeland und der Antarktis durchs Südmeer nach Osten. In den „Furios Fifties“, den 50er-Breitengraden, haben alle Teams mit Bruch und Ermüdungserscheinungen ihres Materials zu kämpfen, während sie weiter Tempo machen. Mehr als 5000 Seemeilen liegen auf der Mammut-Etappe von Kapstadt nach Itajaí in Brasilien hinter ihnen. Rund 7000 Seemeilen und Kap Hoorn sind noch zu meistern.

Nach den Rekordtagen am Ende der zweiten Etappenwoche, in denen die „Holcim-PRB“ mit 595,26 Seemeilen (1102,4 Kilometer) eine 24-Stunden-Bestmarke erzielte, wachsen aber auch die Schadenlisten an Bord. Auf der „Holcim-PRB“ brannte ein Solarpanel, das von über Deck kommenden Südmeer-Wellen gelöscht wurde. Dramatischer ist die Situation an Bord der „Malama“, wo das US-Team 11th Hour Racing wegen eines riesigen Risses im Großsegel einen Reparaturstopp erwog, sich inzwischen aber zur Fortsetzung der Etappe entschieden hat.

Lange Arbeiten an der Lichtmaschine

Auch Herrmanns Crew hatte weitere Reparatur-Herausforderungen zu bestehen: Die Aufhängung eines Vorsegels war gebrochen, die Lichtmaschine musste über 20 Stunden wieder in Gang gebracht werden. Zuletzt war eine gelöste Befestigung des Hydraulikzylinders vom Foil-Kasten zu reparieren. Der wertvollen Erkenntnis, dass „Malizia – Seaexplorer“ im Südpolarmeer stark segelt, tat das keinen Abbruch.

Guyot-Co-Skipper Stanjek erinnerte an die Taufe der „Malizia“ im bretonischen Seesegel-Hotspot Lorient: „Halb Lorient hat sich anfangs über das Boot lustig gemacht, hat aber jetzt sicher schwer zu schlucken.“ Herrmann genießt das gute Gefühl: „Wir haben ein Boot gebaut, mit dem wir besser und sicherer durch diese Wellen kommen. Das hat sich endlich bewahrheitet. Wir mussten etwas darauf warten.“

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