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Neue Ära ohne Superstars: Ungewöhnliche Rücktrittswelle trifft das Biathlon

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Pünktlich zum Saisonfinale in Oslo kommt es im Biathlon zu einer großen Rücktrittswelle bei den Frauen. Gleich mehrere Superstars treten ab – darunter die deutsche Sprint-Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick. Schon jetzt steht fest: Die Kräfteverhältnisse werden sich in den kommenden Jahren ändern.

Rund um das letzte Weltcup-Wochenende kommt es im Biathlon jedes Jahr zu einigen Rücktritten. Dass gleich mehrere Aushängeschilder innerhalb von nur wenigen Stunden ihr Karriereende verkünden, ist allerdings ungewöhnlich.

Rekord-Weltmeisterin Marte Olsbu Røiseland machte am Dienstagvormittag den Anfang. „Es fühlt sich seltsam an. Es ist sehr traurig, aber es fühlt sich auch unheimlich richtig an“, erklärte die 32-Jährige auf einer Pressekonferenz mit Tränen in den Augen. „Herzlichen Glückwunsch zu deiner unglaublichen Karriere! Es war eine Ehre, mit dir zu konkurrieren“, reagierte Denise Herrmann-Wick auf die Ankündigung der 13-fachen WM-Goldmedaillengewinnerin.

Noch am selben Tag sorgte Herrmann-Wick selbst für die große Überraschung. „Mit ein bisschen Wehmut“ dankt die amtierende Sprint-Weltmeisterin nach dem Finale am legendären Holmenkollen ab. Am Mittwoch folgten dann auch noch Anaïs Chevalier-Bouchet aus Frankreich sowie die Norwegerin Tiril Eckhoff – zwei weitere große Namen, die im Biathlon-Weltcup künftig nicht mehr mitmischen werden.

„Ganz schöne Aufgabe, diese Leere zu füllen“

Allein Røiseland und Eckhoff konnten in den vergangenen Jahren 15 Olympia-, 32 WM-Medaillen, 2 Gesamtweltcup-Siege sowie 89 (!) Weltcup-Triumphe einfahren. Dem norwegischen Team gehen damit zwei echte Biathlon-Legenden verloren. „Das wird eine ganz schöne Aufgabe für die Frauenmannschaft, diese Leere zu füllen“, sagte Superstar Johannes Thingnes Bø im Gespräch mit der Zeitung „Verdens Gang“.

„Die Breite in der Mannschaft ist nicht so wie bei den Männern. Sie werden merken, dass die beiden nicht mehr da sind“, erklärte der Gesamtweltcupsieger der noch laufenden Saison. Lediglich Ingrid Landmark Tandrevold konnte sich bislang in der Weltspitze etablieren. Die beiden 24-jährigen Juni Arnekleiv, Marthe Kråkstad Johansen oder auch das 20 Jahre alte Supertalent Maren Kirkeeide müssen fortan mehr Verantwortung im norwegischen Biathlon-Team übernehmen.

Ähnlich gestaltet sich die Situation in der deutschen Mannschaft. Nach den Rücktritten von Magdalena Neuner (2014) und Laura Dahlmeier (2019) steht der DSV nach dem angekündigten Abschied von Herrmann-Wick erneut vor einer Zäsur. Bei der zurückliegenden Biathlon-Weltmeisterschaft in Oberhof gewann die 34-Jährige die einzigen Einzelmedaillen (Gold im Sprint, Silber in der Verfolgung) für das deutsche Team. Hinter Herrmann-Wick klafft beim DSV eine große Lücke, die kurzfristig kaum zu füllen sein dürfte.

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Vanessa Voigt, Sophia Schneider und Hanna Kebinger haben mit ihren 25 Jahren sicherlich noch Steigerungspotenzial. In der absoluten Weltspitze konnte sich das Trio bislang noch nicht etablieren. Hoffnung verbreitet derweil Selina Grotian. Die 18-Jährige räumte bei der Junioren-WM unlängst vier Goldmedaillen ab und feiert am Wochenende am Holmenkollen ihr Weltcup-Debüt. Ex-Athlet Arnd Peiffer mahnte in einem Gastbeitrag bei „biathlonworld.com“, dass man von Grotian in Oslo „keine Wunder“ erwarten sollte. Klar scheint: Im Kampf um den Gesamtweltcup wird in den nächsten Jahren wohl erst einmal keine DSV-Skijägerin mitmischen.

Trotz der Rücktrittswelle mangelt es dem Biathlon aber nicht an Stars. Mit Julia Simon (Frankreich) ist die Führende des Gesamtweltcups gerade einmal 26 Jahre alt. Der 24-jährigen Schwedin Elvira Öberg werden große Erfolge in den kommenden Saisons vorausgesagt. Lisa Vittozzi (Italien) ist ebenfalls noch nicht am Ende ihrer Entwicklung. Doch klar ist: Mit den Rücktritten von Herrmann-Wick, Røiseland, Chevalier-Bouchet und Eckhoff geht trotzdem eine Biathlon-Ära zu Ende.

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