Der Hamburger SV hat seine Chance auf den direkten Bundesliga-Aufstieg gewahrt. HSV-Legende Hartwig stichelt gegen Heidenheim und kritisiert aber auch den HSV. Uli Stein ist optimistischer – und der aktuelle Coach hofft vor dem Showdown.
Die Club-Legenden des Hamburger SV sind sich uneins, ob ihr früherer Verein doch noch den direkten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga schafft. Jimmy Hartwig rechnet nicht mehr damit. „Ich glaube nicht, dass die Heidenheimer sich in Regensburg die Blöße geben“, sagte der 68-Jährige. Am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/Sky) spielt der quasi sicher abgestiegene SSV Jahn Regensburg gegen den Tabellenzweiten Heidenheim.
Der HSV könnte sich bei einem Unentschieden oder einer Niederlage Heidenheims noch mit einem eigenen Sieg gegen Absteiger SV Sandhausen auf den direkten Aufstiegsplatz schieben. Dem Hamburger Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth (2:1) wohnten am Samstagabend anlässlich des Europacup-Sieges des HSV gegen Juventus Turin im Jahr 1983 zahlreiche Sieger von damals bei.
Dass der HSV hinter Heidenheim auf dem dritten Tabellenplatz steht, wurmt den ehemaligen Mittelfeldspieler Hartwig. „Heidenheim in der Bundesliga? Das ist doch lächerlich!“ Geht es nach ihm, wird der HSV den Aufstieg über den Umweg Relegation schaffen müssen. Dabei käme es darauf an, sich nicht den Schneid abkaufen zu lassen und über die volle Spiellänge dagegenzuhalten. „Aber da sehe ich noch ein bisschen Handlungsbedarf bei einigen Spielern.“
Auch Wolfgang Rolff (63) forderte für eine mögliche Relegation, dass „man forsch auftritt und nicht erst verhalten spielt, sondern dem vermeintlichen Erstligisten aufzeigt, dass man in der Saison erfolgreich war“, sagte Rolff. Der ehemalige Nationalspieler war nach seiner Spielerkarriere lange Zeit als Co-Trainer unter Thomas Schaaf aktiv gewesen.
Teamkollege Uli Stein (68) blickt aus HSV-Perspektive hingegen positiver auf den letzten Spieltag. Regensburg werde „sich mit Anstand verabschieden wollen“, sagte der ehemalige Torwart. „Deswegen glaube ich, dass Heidenheim dort nicht gewinnt.“
HSV-Coach Tim Walter blickte mehr auf das Hier und Jetzt. „Wir wollten Druck auf den Gegner um den Aufstieg ausüben. Das haben wir damit getan. Genauso werden wir beim Stolpern nächste Woche da sein“, sagte er nach dem 2:1-Arbeitssieg gegen Fürth. Heidenheims Trainer-Institution Frank Schmidt will naturgemäß genau das verhindern. „Letzte Woche haben wir nach der Niederlage gesagt: Jetzt haben wir noch 180 Minuten, zweimal 90 Minuten. Jetzt haben wir eine Halbzeit gespielt, und nächste Woche werden wir die zweite Halbzeit genauso erfolgreich spielen wie heute.“