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Herzensspieler und Fußballgott: Drei große Bundesliga-Karrieren enden Samstag

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Jonas Hector, Nils Petersen, Kevin-Prince Boateng: Wenn am kommenden Samstag eine spannende Bundesliga-Saison endet, enden auch die Karrieren dreier Vereinsikonen. Ihre Laufbahnen und ihr Image könnten dabei kaum unterschiedlicher sein.

Selbst wenn der FC Bayern am Samstag in Köln deutscher Meister werden sollte, die ganz große Bühne im RheinEnergie-Stadion wird Jonas Hector bereitet. Der Kapitän, der Sympathieträger, das Vorbild tritt ab – und eine ganze Stadt verneigt sich vor dem Routinier, der seinen FC fortan als Fan, als normaler Zuschauer begleiten will.

„Ich möchte nicht mehr mit dem Gefühl leben, ständig ums Überleben zu kämpfen“, hatte Hector im „11Freunde“-Interview erklärt, „sondern mich samstags der Gartenarbeit widmen, anschließend entspannt ins Stadion schlendern und mir die Sache aus einem neutralen Blickwinkel anschauen“. Deshalb hatte er Ende April seinen Rücktritt angekündigt. In der Mannschaftskabine nach dem Auswärtssieg bei der TSG Hoffenheim.

„Überdosis Glück“

Seit 2010 war Hector in Diensten der Rheinländer. Vom Oberliga-Spieler, der nie ein Nachwuchsleistungszentrum besucht und keine U-Nationalelf durchlaufen hat, mauserte er sich zum A-Nationalspieler und Mittelpunkt der Kölner Mannschaft. Nun habe er „auf bestimmte Dinge einfach keine Lust mehr“, betont der 32-Jährige nach der Geburt seines Sohnes: „Auf die Öffentlichkeit, in der man als Profi zwangsläufig steht, auf den ständigen Druck.“ Sein Trainer Steffen Baumgart versteht „Jonas komplett“, auch das FC-Umfeld um Legende und Edelfan Lukas Podolski zeigen Verständnis – und trauern um den sportlichen wie persönlichen Verlust ihres Anführers. Nun verabschiedet sich dieser in seiner Wahlheimat vom eigenen Anhang.

Vom eigenen Anhang verabschiedet hat sich bereits Freiburgs Fußball-Gott Nils Petersen. Und wie! Der Rekord-Joker der Bundesliga wurde in seinem letzten Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Freitag eingewechselt, knipste standesgemäß – und ließ mit seinem 34. Joker-Tor das Stadion explodieren. „Diese Überdosis Glück zu verarbeiten, wird Zeit brauchen“, teilte der 34-Jährige, der im Harz geboren wurde und im Breisgau sesshaft geworden ist, hinterher auf Instagram mit: „Ich habe damit gerechnet, dass es emotional wird, aber dieses Finale hat alles in den Schatten gestellt.“ Im Sommer 2015 war Petersen von Werder Bremen gekommen, stieg zu Freiburgs Rekordtorschützen auf. Nun soll er dem SC über seine aktive Laufbahn hinaus erhalten bleiben, wenngleich die neue Rolle noch offen ist.

Boateng wird zum Schüler

Auch Kevin-Prince Boateng schlägt bei seinem Herzensklub ein neues Kapitel auf, bei Hertha BSC wird der gebürtige Berliner nach seinem Karriereende zum Schüler. An der Spree soll der 36-Jährige in verschiedene Bereichen hineinschnuppern, die genaue Funktion ist bei ihm genauso wenig festgezurrt. Nach unzähligen Wechseln und fünf Titeln in den vier europäischen Topligen war Boateng vor zwei Jahren zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Doch ein Happy End wie bei Hector und Petersen bleibt ihm verwehrt: Der späte Gegentreffer gegen den VfL Bochum (1:1) hatte den siebten Bundesliga-Abstieg des einst selbsternannten „Big City Club“ am vorletzten Spieltag besiegelt. So wird Boatengs Abschiedsvorstellung in Wolfsburg von einem Schatten begleitet.

„Ich bin hierhergekommen und wusste, dass nicht alles rosig ist“, sagte Boateng traurig und blickte nach vorne: „Jetzt haben wir Zeit nachzudenken, um den Verein groß und stark zu machen – auch wenn es in der 2. Liga ist.“

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