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„Die amerikanischen Freunde“: Verschwindet das legendäre Monaco-Rennen aus dem Formel-1-Kalender?

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Der Stadtkurs von Monaco gehört seit acht Jahrzehnten zum festen Bestandteil der Formel 1. Doch nun wackelt das Rennen. Woanders ist für die amerikanischen Besitzer mehr Geld zu holen. Und auf Tradition geben sie offenbar wenig.

Monacos Automobilverbandschef Michel Boeri hat im Kampf um die weitere Existenz des Klassikers im Rennkalender der Formel 1 die seiner Meinung nach nicht ausreichende Wertschätzung von Tradition durch die amerikanischen Besitzer bemängelt. In einem Interview der französischen Sportzeitung „L‘Équipe“ (Freitag) beschrieb Boeri unter anderem die Verhandlungen mit dem ehemaligen Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone. Der Brite habe ihnen auch das Geld entrissen, „aber es blieb in normalen Verhältnissen“. Und nun seien „die amerikanischen Freunde“ da, sagte Boeri, der seit 1972 Chef des Automobilverbandes von Monaco ist: „Die Tradition sagt ihnen nicht viel.“

Schon im vergangenen Jahr war über ein Aus des Rennens im Formel-1-Kalender spekuliert worden, ehe beide Seiten sich doch noch auf einen neuen Vertrag einigten. Dieser ist nun bis zum Rennen 2025 gültig. „2025 werden wir alles tun, um den Vertrag zu erneuern“, sagte Boeri der Zeitung „Monaco-Matin“.

Ein großes Problem der Monegassen ist aber, dass sie in einigen Bereichen schlicht eingeschränkt sind. Während beispielsweise im amerikanischen Austin in diesem Jahr auf insgesamt 500.000 Fans gehofft werden darf, kann Monaco pro Tag nur Karten an 27.000 Besucherinnen und Besucher verkaufen, sprich 81.000 für die drei Grand-Prix-Tage. Entsprechend geringer sind die Einnahmen als auf anderen Strecken.

„Dann sind wir weg“, sagt Michel Boeri

Dazu kommen die oftmals wenig spektakulären Rennen wegen der praktisch nicht vorhandenen Überholmöglichkeiten. Außerdem hatte es Diskussionen zwischen den Monaco-Verantwortlichen und den Formel-1-Bossen unter der Führung von Liberty Media unter anderem über das Antrittsgeld, das TV-Signal, das sonst immer von einem örtlichen Sender produziert wurde, und einen Deal mit einem Sponsoren-Kontrahenten der Rennserie gegeben.

Hinzu kommt, dass die Konkurrenz weltweit größer wird und drängt. „Wenn ein Land aus dem Mittleren Osten zehnmal mehr Geld als wir auf den Tisch legt, sind wir weg, wie alle Grand Prix auf der Welt“, sagte Boeri und betonte vor der insgesamt 80. Auflage des Großen Preises von Monaco an diesem Sonntag (15.00 Uhr/Sky): „Wir glauben noch an die Tradition.“

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