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„Da lach‘ ich mir den Arsch ab“: Als der BVB-Coach seiner Wut freien Lauf ließ

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2007/08: Der BVB sorgt für Schlagzeilen. Erst rastet der Torhüter aus, dann der Trainer – und am Ende schrammt man nur knapp an der sportlichen Katastrophe vorbei. In Hamburg hingegen möchte Rafael van der Vaart seine Sachen packen und nach Spanien umsiedeln.

Zwei Jahre zuvor ist seine Präsentation in Hamburg noch ein großes Medienereignis gewesen. Vor Dutzenden Kamerateams, Fotografen und Journalisten wurde die Ankunft des Niederländers Rafael van der Vaart zusammen mit seiner Frau Sylvie in der Hansestadt zelebriert. Nun sorgte ein schlichtes Wohnzimmerfoto für fast noch mehr Aufmerksamkeit. Hamburgs Kapitän hatte sich kurz vor dem Start der neuen Saison mit dem Trikot des spanischen Erstligisten Valencia CF ablichten lassen. Der Niederländer wollte unbedingt und mit allen Mitteln einen Wechsel nach Spanien erzwingen. Dafür war van der Vaart sogar dieses böse Foul an den HSV-Fans Recht. Voller Pathos erklärte der niederländische Nationalspieler: „Wenn ich in Hamburg bleiben muss, werde ich Schmerzen haben. Ich hoffe, Valencia kämpft um mich.“

Er war auf jeden Fall zu einer Schlacht gegen den HSV bereit: „Ich werde dafür kämpfen, dass das mein Trikot wird. Ich denke weiter, dass ich bei Valencia spielen werde. Ich werde vor dem 1. September da sein.“ Um für Valencia international spielberechtigt zu bleiben, meldete sich van der Vaart vor dem Qualifikationsspiel zum UEFA-Cup des HSV bei Honved Budapest krank. Er habe sich einen Hexenschuss beim Heben seines Kindes geholt, ließ er ausrichten. Am Ende zerschlug sich der Wechsel nach Spanien. Van der Vaart blieb noch diese eine Saison in Hamburg und wechselte anschließend nach der Spielzeit zu Real Madrid.

Regen sorgt für Bundesliga-Novum

Immer wieder etwas Neues in der Fußball-Bundesliga: Die Begegnung des 28. Spieltags zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem VfL Wolfsburg war die erste Partie seit der Gründung der Liga, die wegen schlechter Witterungsbedingungen nicht zu Ende gespielt werden konnte. Nach dem Wechsel verschob Schiedsrichter Jochen Drees zunächst den Anstoß, um das Spiel nach einem längeren Abwarten schließlich komplett zu beenden. Schiedsrichtersprecher Manfred Amerell sprach von einer „Entscheidung der Vernunft“ und „dass ein regulärer Spielverlauf nicht mehr gewährleistet“ gewesen sei.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Zuschauer bereits eine lebhafte erste Halbzeit im Dauerregen gesehen, in deren Verlauf immer mehr der Zufall das Geschehen bestimmte. Auch der Führungstreffer durch Saenko war zu großen Teilen den Platzverhältnissen geschuldet. Bei seinem Schuss aus 15 Metern rutschte Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio aus, und der Ball flutschte an seinen Händen vorbei ins Tor. Natürlich wurden bei allen Beteiligten Erinnerungen an die „Regenschlacht von Frankfurt“ bei der WM 1974 zwischen Deutschland und Polen wach. Vor allem als durch die Nürnberger Greenkeeper schweres Gerät aufgefahren wurde.

Den Titel holten mal wieder die Bayern. Bereits am 31. Spieltag konnten die Münchner durch ein torloses Remis in Wolfsburg den Gewinn der 21. Meisterschaft perfekt machen. Der amtierende Pokalsieger 1. FC Nürnberg und die beiden Aufsteiger aus Rostock und Duisburg mussten runter in die zweite Liga.

Der BVB gleich zweimal in den Schlagzeilen

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  • Sein aktuelles Buch „60 Jahre Bundesliga. Das Jubiläumsalbum“ ist ein moderner Klassiker aus dem Verlag „Die Werkstatt“

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Einen großen Eklat erlebte die Liga am zweiten Spieltag beim Derby des FC Schalke 04 gegen Borussia Dortmund (4:1). Nachdem Schalkes Asamoah mit gestrecktem Bein in den BVB-Keeper Weidenfeller rutschte, entspann sich ein wütender Dialog zwischen den beiden. Während dieser verbalen Auseinandersetzung soll, so Asamoah hinterher, eine Äußerung in Bezug auf seine Hautfarbe in Verbindung mit dem Wort „Sau“ oder „Schwein“ gefallen sein. Den genauen Wortlaut konnte der S04-Profi nicht mehr zweifelsfrei herleiten.

Borussias Keeper Roman Weidenfeller hingegen konnte sich auf Nachfrage des Vorsitzenden Sportrichters Anton Nachreiner genauer an seine eigenen Worte erinnern. Er habe nicht, so Weidenfeller, „schwarzes Schwein“ gerufen, sondern „schwules Schwein“. Ein kleiner, feiner, aber für den DFB und einige Sponsoren des BVB sehr wichtiger Unterschied. Weil kein „rassistischer Hintergrund“ vorlag, sperrte der Fußball-Bund Weidenfeller wegen „einer herabwürdigenden und verunglimpfenden Äußerung“ nur für drei Spiele und belegte ihn mit einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro. Ein Aufschrei ging durch die Bundesliga, als die Details der Urteilsbegründung bekannt wurden.

Und noch einmal schaffte es der BVB in dieser Saison in die Schlagzeilen. Dortmunds scheidender Trainer Thomas Doll setzte in direkter Nachfolge eines Giovanni Trapattoni zu einer unvergesslichen Wutrede an: „Ich lach‘ mich doch tot hier, was hier abläuft, echt! Das ist ’ne absolute Frechheit, ’ne absolute Frechheit.“ Sein Lamento auf die Fans und Medien Ende April sorgte kurz vor dem Finale der Bundesliga-Saison und dem DFB-Pokal-Endspiel in Berlin für mediales Aufsehen, Erheiterung und einige irritierte Blicke unter den Pressevertretern vor Ort.

Dolls Wortrausch im Detail: „Wenn man was Schlechtes sehen will, sieht man was Schlechtes. Wenn man die andere Seite sehen will, kann man vielleicht auch mal die andere Seite sehen. Und das ist das, was mich so ärgert. Wir sollen jetzt am Freitagabend eine Mannschaft auf den Platz bringen, die durchs Feuer geht, aus der aber acht Mann hier eigentlich gar keine Rolle mehr spielen. Da lach‘ ich mir doch den Arsch ab. Echt! Und das ist das, was mich ärgert. Und wir brauchen uns hier nicht jedes Mal hinsetzen, ob ’nen Kehl am Wochenende spielt und ob der am Wochenende spielt! Ist doch alles Blablabla. Alles Blablabla ist das.“

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