Dortmund macht einen gewaltigen Schritt Richtung Meisterschaft. Die Vorfreude vor dem Saisonfinale ist nach dem Sieg in Augsburg gewaltig, Trainer Terzic wird emotional: Seine Spieler könnten sich alles leisten. „Aber diese Momente kann man nicht kaufen.“
Die Profis von Borussia Dortmund hüpften triumphierend vor der eigenen Fankurve Arm in Arm und die Fans feierten, als hätte der BVB schon den Titel in der Fußball-Bundesliga gewonnen. „Deutscher Meister, nur der BVB“, hallte es nach dem richtungsweisenden 3:0 (0:0) beim FC Augsburg am Sonntag aus dem Gästeblock. Die Schwarz-Gelben gehen als Titelfavorit mit zwei Punkten Vorsprung auf den FC Bayern ins Saisonfinale und haben eine Hand an der Meisterschale. Ein Sieg fehlt dem BVB noch, um die Münchner Dominanz nach zehn Titeln in Serie zu brechen.
„Wir haben einen riesigen Schritt gemacht, die Euphorie wird jetzt riesig sein. Wir brauchen noch einmal 90 Minuten in unserem Stadion. Jetzt dürfen wir uns das nicht mehr nehmen lassen“, sagte Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl bei DAZN und ergänzte: „Wir haben die Gunst genutzt, es war aber nicht ganz leicht hier. Wir werden diesen Schwung jetzt mitnehmen, aber es ist noch nicht entschieden.“
„Es ist wundervoll“
Einen Tag nach dem 1:3 des deutschen Fußball-Rekordmeisters aus München gegen Leipzig gewann der BVB nach gut 50 Minuten in Überzahl beim abstiegsbedrohten FCA souverän. Sébastien Haller (58. und 84. Minute) und Julian Brandt (90.+3) erzielten die erlösenden Treffer für den BVB. „Es ist einer dieser Tage, an dem alles für dich funktioniert. Es ist wundervoll“, sagte Haller. „Es ist unglaublich. Niemals hätte ich vor sechs Monaten gedacht, dass ich in dieser Situation sein würde“, sagte der 28-Jährige. „Jetzt wollen wir das Allergrößte erreichen. Ich bin einfach nur stolz.“
Mit einem Heimsieg am Samstag gegen Mainz können die Borussen die neunte deutsche Meisterschaft der Vereinshistorie perfekt machen. „Es freut uns, dass wir in diese Situation kommen. Aber wir sind noch nicht fertig, wir wollen diesen einen Schritt noch gehen“, sagte BVB-Trainer Edin Terzic: „Wir sind so nah dran wie schon lange nicht mehr.“
Die Münchner spielen dann am Samstag in Köln. Augsburg muss weiter um den Klassenerhalt zittern. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt zwei Punkte.
Der BVB dagegen steht vor dem großen Wurf und der ersten Meisterschaft seit elf Jahren. „In sieben Tagen ist die Saison vorbei. Dann können sich die Jungs – die verdienen alle gutes Geld – wieder alles kaufen, was sie wollen. Das nächste Auto, das nächste Haus, den nächsten Urlaub – aber diese Momente kann man nicht kaufen.“