Neueste Nachrichten und Updates

Bundesliga, 25. Spieltag: Schalke trifft in der Nachspielzeit, Stuttgart neuer Tabellenletzter

0 9

In Überzahl hat der FC Schalke 04 durch ein Elfmeter-Tor von Marius Bülter in der Nachspielzeit einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf gerettet. Die in der Rückrunde weiter ungeschlagenen Königsblauen erkämpften ein 1:1 (0:0) beim FC Augsburg, der sich in seinem 200. Heimspiel in der Fußball-Bundesliga nach zuvor vier Erfolgen im eigenen Stadion mit einem Unentschieden begnügen musste.

Auch ohne ein Tor seines erstmals für die Nationalelf nominierten Angreifers Mergim Berisha waren die Augsburger zunächst auf Siegkurs. Den Torschützen-Job des 24-Jährigen übernahm dabei am Samstag vor 30.600 Zuschauern in der ausverkauften Arena Mittelfeldspieler Arne Maier (51. Minute).

Bei seinem dritten Saisontor profitierte der 24-Jährige von einem groben Schnitzer des bis dahin guten Schalke-Torhüters Ralf Fährmann. Dieser schlug den Ball aus seinem Strafraum technisch unsauber genau auf Maier, der nach einem Doppelpass mit Ermedin Demirovic ins kurze Eck traf. Der Jubel war kaum verhallt, da sah Vorlagengeber Demirovic die Rote Karte (53.). Der Augsburger Angreifer traf Schalkes Tom Krauß im Sprung mit gestrecktem Fuß mitten im Gesicht. Schiedsrichter Daniel Schlager erkannte auf grobes Foulspiel.

In Überzahl drängten die bis dahin offensiv harmlosen Schalker auf den Ausgleich. Der eingewechselte Simon Terodde verfehlte bei der größten Möglichkeit das Tor (71.). In der Nachspielzeit wurde der Angreifer von FCA-Kapitän Jeffrey Gouweleeuw ungestüm gefoult. Bülter verwandelte nervenstark vom Punkt (90.+3). Die Nachspielzeit dauerte insgesamt zehn Minuten. Augsburg liegt in der Tabelle weiterhin sieben Punkte vor Schalke.

Die Kameras und Augen in der ausverkauften Augsburger Arena waren natürlich besonders auf Berisha gerichtet. Die Berufung durch Bundestrainer Hansi Flick gab dem 24 Jahre alten Angreifer einen zusätzlichen Schub. „Das ist ein Traum, der in Erfüllung geht“, hatte der Junioren-Europameister von 2021 gesagt, der sich nun bei den Großen empfehlen darf. Er habe „lange und hart dafür gearbeitet“, sagte der achtfache Saisontorschütze des FCA.

Gegen Schalke war auch harte Arbeit angesagt. Berisha trat gleich in der ersten Minute in Aktion, sein Kopfball landete aber auf dem Tornetz. Die Schalker Abwehr markierte ihn in der Folge eng. Eine gefährliche Flanke von Berisha entschärfte im Strafraum Innenverteidiger Maya Yoshida (42.). Die größte Chance eröffnete sich Elvis Rexhbecaj, dessen platzierten Flachschuss Schalke-Torwart Fährmann soeben mit der rechten Hand zur Ecke abwehren konnte (23.). Augsburg dominierte, aber viele Aktionen verpufften.

Und Schalke? Stand hinten bis auf Fährmanns Lapsus weitgehend stabil. Aber nach vorne passierte zu wenig. Ein gehaltener Schuss von Bülter war lange Zeit die gefährlichste Aktion (19.). Trainer Thomas Reis wechselte zudem den frühzeitig Gelb-Rot gefährdeten Mittelfeldabräumer Eder Balanta aus. In Überzahl setzte Reis auf zwei Mittelstürmer, die doppelte Wucht von Michael Frey und Terodde im Strafraum zahlte sich spät aus.

TSG Hoffenheim – Hertha BSC 3:1 (2:0)

Im 15. Anlauf hat die TSG 1899 Hoffenheim mal wieder gewonnen und ihren neuen Trainer Pellegrino Matarazzo zumindest vorerst aus der Kritik genommen. Die Kraichgauer setzten sich im Duell der Abstiegskandidaten gegen Hertha BSC mit 3:1 (2:0) durch. Damit verließen sie den letzten Tabellenplatz und sprangen auf den 15. Rang. Für die Berliner ist die Situation nach dem 25. Spieltag wieder einmal mehr als prekär: Der Hauptstadt-Club rutschte auf den Relegationsplatz ab und bot eine enttäuschende Leistung.

Vor 25.027 Zuschauern sorgten der zuletzt verschmähte WM-Stürmer Andrej Kramaric erst per Hand- (24. Minute) und dann per Foulelfmeter (37.) sowie Ihlas Bebou (51.) mit ihren Toren für den ersten Sieg in Matarazzos Amtszeit nach zuvor fünf Niederlagen. Zuletzt hatte die TSG am 14. Oktober beim 3:0 bei Schalke 04 gewonnen. Zugleich war es der erste Dreier in diesem Jahr.

Hoffenheims Stürmer Munas Dabbur brachte das Kunststück fertig, nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung die Rote Karte zu sehen. Er hatte dem eingewechselten Dodi Lukebakio von hinten in die Wade getreten hatte (71.). Stevan Jovetic erzielte in der zweiten Minute der Nachspielzeit noch das 1:3.

Hertha kassierte die zehnte Auswärtspleite in dieser Saison. Wenige Tage nach der Präsentation des neuen Investors 777 Partner, der 100 Millionen Euro mitbringt, steht der Klassenverbleib weiter auf der Kippe. Passend zur brenzligen Lage bei beiden Clubs kamen die Einlauf-Kinder vor dem Anpfiff von der Jugendfeuerwehr Rhein-Neckar-Kreis und trugen rote Helme.

Matarazzo konnte wieder auf den zuletzt verletzten Abwehrchef Kevin Vogt und auf Spielmacher Christoph Baumgartner nach abgesessener Gelbsperre bauen. Der Kroate Kramaric, der bei der Niederlage zuletzt in Freiburg keine Minute spielen durfte, stand dieses Mal ebenfalls in der Startelf – und gleich im Mittelpunkt. Der 31-Jährige brachte nach wenigen Minuten Pavel Kaderabek in eine vielversprechende Schussposition. Der Tscheche bugsierte den Ball aber am Tor vorbei. Kramaric selbst vergab nach einem langen und präzisen Ball von Vogt, als er den starken Hertha-Torwart Oliver Christensen anschoss.

Kurz danach hatte Tolga Cigerci in einem Luftkampf beide Arme oben, der Kopfball des Ex-Herthaners John Brooks sprang dabei an seine Hand. Den fälligen Elfmeter verwandelte Kramaric mit einem Chip in die Mitte des Tores zum 1:0. Als dann Filip Uremovic TSG-Angreifer Ihlas Bebou umriss, pfiff Schiedsrichter Frank Willenborg erneut Strafstoß. Dieses Mal versenkte Kramaric das Leder im rechten Eck.

Berlins Trainer Sandro Schwarz fehlte zwar in der Vorbereitung wegen eines Magen-Darm-Infekts, stand aber im Sinsheimer Stadion an der Seitenlinie. Der 44-Jährige musste kurzfristig auf Marc Oliver Kempf (Hüftblessur) und Marton Dardai (muskuläre Probleme) verzichten. Sein Team kam die gesamte erste Halbzeit kaum in Offensivaktionen.

Kurz nach dem Wiederanpfiff forderte die Hertha stürmisch Elfmeter: Robert Skov war das Leder nach einem Kopfball von Lukebakio an die Hand gesprungen. Willenborg gab aber nur Ecke. Bebou düpierte dann die Berliner Abwehr und markierte mit einem Flachschuss das 3:0. Auch danach gab die Hertha ihren mitgereisten Fan keinen Anlass zur Hoffnung, dass an diesem Tag noch etwas zu holen sei, auch wenn Jovetic noch auf 1:3 verkürzte. Die Hoffenheimer Fans sangen hingegeben beglückt: „Die TSG, die TSG ist wieder da.“

VfL Bochum – RB Leipzig 1:0 (0:0)

Vier Tage nach der Champions-League-Demütigung durch Erling Haaland und Manchester City hat sich RB Leipzig auch in der Fußball-Bundesliga blamiert. Beim eigentlichen Lieblingsgegner VfL Bochum, gegen den RB zuvor alle acht Pflichtspiele gewonnen hatte, verloren die Leipziger mit 0:1 (0:0) und könnten am Sonntag aus den Champions-League-Plätzen rutschen. Im laufenden Wettbewerb in der Königsklasse war RB am Dienstag durch ein 0:7 im Achtelfinal-Rückspiel in Manchester ausgeschieden, der Ex-Dortmunder Haaland hatte dabei fünfmal getroffen.

Die Bochumer sind nach dem zweiten Sieg in Folge und dem ersten gegen Leipzig in der Klubgeschichte dagegen 14. und haben plötzlich vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Vor zwei Wochen nach dem 0:2 gegen Schalke waren sie noch Letzter gewesen. Schütze des entscheidenden Tors war Erhan Masovic (48.). Der serbische Abwehrchef traf bereits zum vierten Mal in der Rückrunde.

Die Bochumer hatten ganz augenscheinlich eine bestimmte Chance ausgemacht: Die Leipziger nach dem Desaster von Manchester direkt zu attackieren und mit einem frühen Tor die Verunsicherung zu steigern. Nach 23 Sekunden schoss Deutschlands japanischer WM-Schreck Takuma Asano erstmals aufs Tor, verzog aber weit.

Die auf vier Positionen veränderten Sachsen waren durchaus beeindruckt. Doch sie nahmen zumindest den Kampf der Bochumer an und hielten in den Zweikämpfen resolut dagegen. Doch die erste – und bis zur Pause einzige – gute Leipziger Chance hatte kein Leipziger: Nach einer Hereingabe von Timo Werner wäre Danilo Soares fast ein Eigentor unterlaufen, doch VfL-Keeper Manuel Riemann verhinderte das (25.).

Insgesamt agierten die Gäste aber zu statisch, es war zu wenig Bewegung im Spiel und es gab zu wenige Anspielstationen. Und so waren die teilweise rund 70 Prozent Ballbesitz auch nutzlos. Rose missfiel das mehr und mehr, der Coach wurde am Spielfeldrand immer ungehaltener. Die Bochumer hatten sich das 0:0 zur Pause dagegen redlich verdient.

Und nach der Pause wurde es noch besser, doch es war erschreckend, wie einfach sich die Leipziger übertölpeln ließen: Einen weiten Einwurf von Christopher Antwi-Adjei verlängerte Philipp Hofmann, den ersten Kopfball von Asano hielt RB-Keeper Janis Blaswich noch gut, gegen den zweiten von Masovic war er machtlos. Nun machte Leipzig Druck, doch André Silva trat nach Hereingabe von Dominik Szoboszlai am Ball vorbei (57.). Rose wartete bis zur 68. Minute auf den ersten Wechsel, dann brachte er Emil Forsberg, der in den vorherigen vier Liga-Spielen getroffen hat. Zwei Minuten später folgte Dani Olmo.

In der Nachspielzeit kamen dann doch die Riesenchancen zum Ausgleich. Doch Riemann parierte den Kopfball von Willi Orban ebenso stark wie den Nachschuss von Olmo und kurze darauf gegen André Silva. Ein weiterer Schuss des Portugiesen flog vom Innenpfosten in Riemanns Arme.

VfB Stuttgart – VfL Wolfsburg 0:1 (0:0)

Mit der nächsten Niederlage wird die Situation des VfB Stuttgart im Abstiegskampf immer verzwickter. Das 0:1 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg war für die Schwaben ein erneuter Dämpfer. Im Fernduell mit den Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib rutschten die Schwaben von Trainer Bruno Labbadia auf den letzten Tabellenplatz ab.

Vor 44.900 Zuschauern entschied der frühere VfB-Stürmer Omar Marmoush die Partie für die Wolfsburger mit seinem Tor in der 56. Minute. Den Niedersachsen von Trainer Niko Kovac gelang damit das erhoffte Erfolgserlebnis, um den Anschluss im Rennen um die internationalen Plätze zu halten. In der Schlussphase forderten die Stuttgarter noch einen Handelfmeter, als der eingewechselte Enzo Millot Sebastiaan Bornauw anschoss – Schiedsrichter Felix Brych aber entschied sich gegen einen Strafstoß.

Für Labbadia wurde es damit ein enttäuschendes Wiedersehen mit seinem Ex-Club. 2017/18 hatte er die Niedersachsen in der Relegation vor dem Abstieg bewahrt und in der folgenden Saison zum Europa-League-Teilnehmer geformt. Besonders sei dieses Duell aber nur, weil sein aktueller Arbeitgeber, der VfB, dringend drei Punkte brauche, hatte der Coach vor seinem zehnten Auftritt mit den Stuttgartern betont. Daraus wurde wieder nichts.

Neu-Nationalspieler Josha Vagnoman hat bei dem 57-jährigen Labbadia einen schweren Stand – und saß auch nach seiner erstmaligen Nominierung für die anstehenden Länderspiele bis nach dem Rückstand nur auf der Bank. Von dort aus musste der Rechtsverteidiger eine zähe erste Halbzeit mit ansehen. Nach einer ereignislosen Anfangsviertelstunde kam nur kurzzeitig mit den ersten Chancen etwas Schwung auf.

Stuttgarts Gil Dias zwang Wolfsburgs Koen Casteels zu einer Parade (16.). Auf der Gegenseite verhinderte VfB-Torhüter Fabian Bredlow gegen Jakub Kaminski (17.) mit einer glänzenden Reaktion den Rückstand. Wolfsburgs Mittelfeldspieler Felix Nmecha, wie Vagnoman als einer von fünf Neulingen im Aufgebot von Bundestrainer Hansi Flick, sorgte kurz vor der Pause von der Strafraumgrenze für einen Abschluss (45.), schoss aber drüber. Labbadia hatte sich auf einen „Abnutzungskampf“ eingestellt. Er sollte Recht behalten.

Ihren besten Torjäger Serhou Guirassy müssen die Schwaben wegen einer Adduktorenverletzung schon seit Wochen ersetzen. Ersatz in der Spitze war diesmal wieder der eigentliche Flügelspieler Silas Katompa Mvumpa. Der VfB schaffte es aber nicht, den Angreifer besser ins Spiel einzubinden. Silas hatte kaum Ballkontakte, die Flanken von Borna Sosa waren kein geeignetes Mittel und fanden oft keinen Abnehmer.

In der Defensive verteidigten die Gastgeber dann gegen Marmoush nicht konsequent. Der Wolfsburger hatte Platz, marschierte und überwand VfB-Torwart Bredlow aus rund 20 Metern. Anschließend wechselte Labbadia viermal, brachte Vagnoman, Enzo Millot, Tanguy Coulibaly und Tiago Tomas. Viel mehr als eine Chance von Millot (77.) sprang aber nicht heraus – es war die erste VfB-Möglichkeit seit langem. Der zweite Wolfsburger Treffer von Kevin Paredes (64.) zählte wegen einer Abseitsstellung nicht.

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel.
Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Cookies, um Ihr Erlebnis zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können sich abmelden, wenn Sie dies wünschen. Annehmen Weiterlesen

Datenschutz- und Cookie-Richtlinie