Den Verzicht auf Urgestein Thomas Müller und İlkay Gündoğan bei den ersten Länderspielen 2023 hatte Bundestrainer Hansi Flick bereits angekündigt. Medienberichten zufolge fehlen auch weitere etablierte Spieler. Darunter auch ein formschwacher Bayern-Star.
Fußball-Bundestrainer Hansi Flick wird bei seiner ersten Kader-Nominierung auf dem Weg zur Heim-Europameisterschaft 2024 Medienberichten zufolge auf mehrere etablierte Nationalspieler verzichten. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung werden die WM-Teilnehmer Leroy Sané (FC Bayern München), Antonio Rüdiger (Real Madrid) und Niklas Süle (Borussia Dortmund) nicht zum Aufgebot für die ersten Länderspiele des Jahres am 25. März in Mainz gegen Peru und drei Tage später in Köln gegen Belgien gehören. Den Verzicht auf den 27 Jahre alten Sané vermeldete auch der TV-Sender Sky.
Der Deutsche Fußball-Bund wird Flicks Aufgebot am Freitagnachmittag veröffentlichen. Der Bundestrainer hatte bereits vorab einige Überraschungen angekündigt und erklärt, bei den ersten Länderspielen nach dem WM-Debakel in Katar auch vermehrt jüngere Akteure testen zu wollen. „Bis zum Sommer wird es auch darum gehen, ein paar neue Spieler einzuladen und zu sehen, wie sie sich in unserer Gruppe verhalten“, hatte der 58-Jährige gesagt.
Verzicht aus Leistungsgründen?
Fest stand bereits, dass der Neuanfang ohne die beiden Routiniers Thomas Müller und İlkay Gündoğan stattfinden würde. Für beide bleibe aber die Tür zur EM offen, erläuterte Flick. Auch Torwart und Kapitän Manuel Neuer fehlt nach seinem Beinbruch. Ob Flick aus Leistungsgründen oder zu Testzwecken anderer Akteure auf weitere etablierte Kräfte wie Angreifer Sané, der in den vergangenen Wochen mit seiner Larifari-Einstellung für mehr Schlagzeilen sorgte als mit Ball am Fuß, oder den bisherigen Abwehrchef Rüdiger verzichtet, dürfte er noch im Tagesverlauf erläutern.
Als mögliche Neulinge gelten derweil der Augsburger Stürmer Mergim Berisha oder Vitali Janelt vom Premier-League-Klub FC Brentford. FCA-Coach Enrico Maaßen sieht „wenige bessere Neuner in Deutschland“ als Berisha, den U21-Europameister von 2021. Eine Empfehlung des 24-Jährigen: In vier Spielen gegen den FC Bayern hat er fünfmal (!) getroffen, sogar der Münchner Sportchef Hasan Salihamidžić lobte: „Er ist vor der Kiste sehr gut.“ Den „Adler auf der Brust zu tragen“, sagte Berisha, „war immer mein Traum“.
Flick hat Janelt schon länger auf dem Zettelt
Janelt dagegen begeistert als ballsicherer und robuster Abräumer beim Überraschungsteam der Premier League. Für das Pressing von Brentford ist er als Sechser unverzichtbar. Das ist auch Flick nicht entgangen. Als der 24-Jährige im Februar 2022 in London den Bundestrainer traf, glaubte er an einen Zufall. Doch der habe Janelt dann „bestätigt“, dass er seinetwegen gekommen war. Seit seinem Wechsel für 600.000 Euro von Bochum auf die Insel 2020 ist der Marktwert des früheren U21-Europameisters um das 26-fache gestiegen.
Nach fast eineinhalb Jahren steht Florian Wirtz wieder vor einem Länderspieleinsatz. Der 19-Jährige von Bayer Leverkusen hatte die WM wegen eines Kreuzbandrisses verpasst. Auch Timo Werner von RB Leipzig kehrt nach seiner kurz vor dem Turnier in Katar erlittenen Bänderverletzung wieder ins DFB-Aufgebot zurück.