Der Regen in Italien lässt nach. Das ist die gute Nachricht. Doch es gibt auch eine schlechte: Die Wassermassen verursachen Erdrutsche, die ganze Straßenzüge mit sich reißen. Ministerpräsidentin Meloni will sich vor Ort ein Bild von der Lage machen.
Nach den dramatischen Überschwemmungen wegen heftiger Regenfälle in der italienischen Region Emilia-Romagna gibt es noch keine Entwarnung. In Teilen dieses Gebiets und auch auf der Mittelmeerinsel Sizilien gilt weiter die höchste Alarmstufe rot, wie der Zivilschutz mitteilte. Der Regen sei zwar schwächer geworden, heißt es. Die Aufräumarbeiten liefen. Doch inzwischen warnen Geologen vor Erdrutschen: Viele Straßen seien bereits völlig verschwunden und müssten komplett neu gebaut werden, zitiert die Nachrichtenagentur Ansa den Geologen Paride Antolini.
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wird Medienberichten zufolge bereits gegen Mittag in der Stadt Forlì erwartet, die schwere Schäden zu beklagen hat. Sie verließ den G7-Gipfel im japanischen Hiroshima vorzeitig, um die Entwicklungen von Italien aus zu beobachten. „Mein Gewissen verlangt von mir, zurückzukehren“, sagte sie vor ihrer Abreise vor Journalisten. Sie wolle „persönlich arbeiten, um die notwendigen Antworten zu geben“. Es sind Treffen mit Behördenvertretern und freiwilligen Helfern vor Ort geplant.
Die Unwetter haben schwere Schäden in der Region verursacht. Ganze Felder und Straßenzüge wurden von den Wassermassen überschwemmt oder von gewaltigen Schlammmassen blockiert. Viele Häuser und Bauernhöfe sind wegen der Erdrutsche von der Außenwelt abgeschnitten und isoliert.
Mindestens 14 Menschen sind infolge der Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben gekommen. Nach Angaben der Behörden mussten mehr als 36.000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Seit Beginn der Unwetter rückte die italienische Feuerwehr zu knapp 4000 Einsätzen aus. Die meisten Einsätze laufen demnach in den Gegenden rund um Bologna, Rave, Forlì-Cesena sowie Rimini.