Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 23:29 Selenskyj: Westliche Waffenlieferungen modernisieren ukrainische Verteidigung viel schneller +++
27.05.2023
Das ständige Werben um neue Militärtechnik für den Abwehrkampf gegen Russland zahlt sich aus Sicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus. „Wir kommen bei der Modernisierung der Verteidigung schneller voran, als noch vor sechs Monaten absehbar war“, sagt das Staatsoberhaupt in einer Videoansprache. Nach seinen Angaben sollen moderne Kampfflugzeuge zu einem Schlüssel der ukrainischen Luftverteidigung werden. Das Verteidigungsministerium in Kiew hatte zuvor mitgeteilt, es erwarte 48 Kampfjets vom US-Typ F-16.
+++ 22:18 Johnson und Trump treffen sich in den USA, um über Ukraine zu sprechen +++
Der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson und der Ex-US-Präsident Donald Trump haben sich am Vortag getroffen und über die Ukraine und „die lebenswichtige Bedeutung des ukrainischen Sieges“ gesprochen, sagte Johnsons Sprecher. Johnson ist diese Woche in die USA gereist, um mit Politikern über die Aufrechthaltung der Unterstützung für Kiew zu diskutieren. Als beide noch im Amt waren beschrieb Trump Johnson als Freund und verpasste ihm den Spitznamen „britischer Trump“. Weitere Details zu dem Treffen gab es nicht.
+++ 21:31 Videos kursieren von Explosion in Mariupol – Ria Novosti berichtet vom Einsatz von „Storm Shadow“-Raketen +++
In der von russischen Truppen besetzten Hafenstadt Mariupol soll es zu einer Explosion ganz in der Nähe des Stahlwerk Asowstal gekommen sein. Auf Twitter kursieren derzeit Videos, die schwarze Rauchwolken über dem Stahlwerk zeigen, allerdings ist das Videomaterial nicht unabhängig geprüft. Die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti berichtet unter Berufung auf eine Quelle der selbsternannten Volksrepublik Donezk (DVR), dass die Explosion von „Storm Shadow“-Raketen verursacht wurde. Demnach sind zwei solcher Langstrecken-Marschflugraketen von ukrainischen Truppen in die Nähe des Asowstal-Werkes abgefeuert worden. Der im Exil lebende Stadtrat von Mariupol hat mittlerweile auf Telegram, die Explosion bestätigt. Schon am 19. Mai ist es am Flughafen Mariupols zu einer Serie von Explosionen gekommen, wie damals die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf die örtlichen Behörden berichtete. Russische Truppen hatten die Hafenstadt am Asowschen Meer im Vorjahr nach monatelangen schweren Kämpfen erobert. Dabei wurden große Teile der Stadt zerstört.
+++ 21:06 Bericht: Die Ukraine bittet Berlin um den Marschflugkörper Typ Taurus +++
Die Ukraine hat Deutschland um den deutsch-schwedischen Marschflugkörper vom Typ Taurus gebeten, den die Bundeswehr in ihren Beständen hat. Dies bestätigte das Bundesverteidigungsministerium der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (F.A.S.) Die Zeitung beruft sich auf zwei Eingeweihte, die erklärten, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj diese Bitte persönlich bei seinem Mai-Besuch an Bundeskanzler Scholz gerichtet haben soll. Ein Sprecher der Bundesregierung wollte dies nicht kommentieren. Der „Taurus“ ist ein unbemanntes Kleinjet, das von einem Kampfflugzeug aus startet und einen Sprengkopf von 400 Kilo punktgenau über 500 Kilometer ins Ziel führen kann. Er fliegt in Baumwipfelhöhe und ist deshalb schwer abzuschießen. Wegen dieser Eigenschaften ist er eine wirksame Waffe gegen geschützte Ziele wie Kommandobunker oder Munitionsdepots. Vor ein paar Tagen wurde Verteidigungsminister Boris Pistorius auf die Lieferung von Marschflugkörper vom Typ Taurus zurückhaltend geäußert. Er wolle nicht auf jedes Waffensystem eingehen und auf eine hypothetische Frage eine hypothetische Antwort geben, sagte der SPD-Politiker am Dienstag am Rande des EU-Verteidigungsministertreffens in Brüssel.
+++ 20:40 Deutschland schützt NATO-Gipfel in Litauen mit Patriot-Raketen +++
Deutschland sichert den NATO-Gipfel im Juli in Litauen mit Patriot-Raketen ab. „Für die bodengebundene Luftverteidigung werden wir unsere Patriot-Feuereinheiten aus der Slowakei sowie unterstützende Anteile aus Polen nach Litauen verlegen“, heißt es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums. „Die Multinationale Air and Missile Defence Taskforce Slowakei wird damit beendet.“ Allgemein wird von „land-, luft- und seegestützte Fähigkeiten zur Absicherung“ gesprochen, die beim Gipfel in Vilnius eingebracht werden sollen.
+++ 20:23 Scholz: Sind bereit, jeden Quadratzentimeter NATO-Territoriums zu verteidigen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei einem Besuch in Estland das deutsche Bekenntnis zur Verteidigung der baltischen NATO-Partner im Fall eines Angriffs bekräftigt. „Um es hier nochmal klar zu sagen: Wir sind bereit, jeden Quadratzentimeter NATO-Territoriums gegen Angriffe zu verteidigen“, sagte Scholz nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen Kaja Kallas (Estland), Krisjanis Karins (Lettland) und Ingrida Simonyte (Litauen) in Tallinn. „Und das meine ich genau so, wie ich es sage.“ Zugleich ließ Scholz offen, wie viele deutsche Soldaten in Litauen stationiert werden sollen im Rahmen der Zusage, eine Brigade mit 3000 bis 5000 Soldaten für den Schutz des Landes abzustellen. Angesprochen auf litauische Erwartungen, die Brigade komplett in dem Land zu stationieren, antwortete der Kanzler ausweichend. In der Frage der Unterstützung der Länder an der NATO-Ostgrenze sei Deutschland „sehr vielfältig unterwegs hier im Baltikum, aber nicht nur da“. Dazu gehöre auch die Präsenz von Soldaten in Litauen.
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+++ 20:03 Lula lehnt Putins Einladung nach St. Petersburg ab +++
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat eine Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nach St. Petersburg in einem Telefongespräch abgelehnt. „Ich habe (Putin) für die Einladung zum Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg gedankt und geantwortet, dass ich zur Zeit nicht nach Russland kommen kann“, schrieb Lula auf Twitter. „Aber ich habe bekräftigt, dass Brasilien ebenso wie Indien, Indonesien und China zum Dialog mit beiden Konfliktparteien bereit ist, um Frieden zu erreichen“, fügte der brasilianische Präsident mit Blick auf den Ukraine-Krieg hinzu. Brasilien hat den russischen Angriffskrieg zwar verurteilt, drängt die Ukraine aber zu Friedensverhandlungen.
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+++ 19:45 Scholz: Gelieferte Waffen werden nur in der Ukraine eingesetzt +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat versichert, dass die Ukraine gelieferte deutsche Waffen nicht auf russischem Boden einsetzt. „Russland hat die Ukraine angegriffen, und deshalb kann die Ukraine sich auch verteidigen“, sagte der SPD-Politiker bei einem Besuch in der estnischen Hauptstadt Tallinn. „Und gleichzeitig ist klar, dass die Waffen, die wir geliefert haben, nur auf ukrainischem Territorium eingesetzt werden.“ Er verwies auf eine ähnliche Aussage von US-Präsident Joe Biden hinsichtlich US-Waffen in der „New York Times“. „Und die gilt auch unverändert“, so Scholz. Der Kanzler hatte Anfang des Jahres bereits über einen „Konsens“ mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen, dass deutsche Waffen nicht für Angriffe auf russisches Gebiet genutzt werden.
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