Die russische Regierung verweigert jegliche Kooperation mit dem internationalen Strafgerichtshof. Putins Vorgänger Medwedew gibt sich zynisch.
Moskau werde „nicht mit dem Gericht kooperieren“. Russland sei „kein Vertragspartner“ des IStGH und habe ihm gegenüber „keine Verpflichtungen“. Der IStGH hatte zuvor mitgeteilt, gegen Putin sei wegen der „unrechtmäßigen Deportation“ ukrainischer Kinder nach Russland Haftbefehl ergangen.
Putin selbst hat sich bisher nicht geäußert – anders als seine Kinderrechtsbeauftragte, Maria Alexejewna Lwowa-Belowa, gegen die der IStGH einen vergleichbaren Haftbefehl erlassen hat. „Es gab Sanktionen gegen mich von allen Ländern, sogar Japan, und jetzt ein Haftbefehl (…)“, sagte Lwowa-Belowa nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti. „Aber wir werden unsere Arbeit fortsetzen.“
Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew verglich den Haftbefehl gegen Putin derweil mit Toilettenpapier.
„Der Internationale Strafgerichtshof hat einen Haftbefehl gegen Wladimir Putin erlassen. Es muss nicht erklärt werden, wo dieses Papier verwendet werden soll“, schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter auf Englisch neben einem Toilettenpapier-Emoticon.