Es soll nur ein kleines Abenteuer sein, ein Junge steigt in einen Tunnel der New Yorker Kanalisation ein. Seine Freunde folgen ihm. Kurz darauf verlieren sie völlig die Orientierung. Glücklicherweise haben sie ein Handy dabei und wählen den Notruf.
Ein Ausflug in die Kanalisation ist für fünf Kinder in New York gerade noch glimpflich ausgegangen. Wie die Feuerwehr von New York mitteilte, waren die Jungen im Alter zwischen 11 und 12 Jahren in der Nähe der Martling Avenue und der Clove Road in die Kanalisation eingestiegen. Was vermutlich als Abenteuer gedacht war, erwies sich jedoch schnell als Horrortrip.
Nach etwa 15 Minuten in der Unterwelt von Staten Island waren die Jungen bereits „desorientiert „. Gegen 18 Uhr wählten sie schließlich den Notruf, zu diesem Zeitpunkt hatten sie völlig die Orientierung verloren. Das zeigt das Gespräch mit der Notrufzentrale, von dem ein Teil auf Twitter veröffentlicht wurde.
Mehr als eine halbe Stunde telefonierten die Disponenten mit den Kindern. Es erwies sich als schwierig, festzustellen, wo sich die Jungen genau befanden, sagte der Chef der New Yorker Feuerwehr, John Hodgens, auf einer Pressekonferenz. Die Kinder hatten lediglich das Licht einer Handy-Taschenlampe zur Verfügung.
In der Aufzeichnung des Notrufs ist zu hören, wie ein Dispatcher einem der Kinder Fragen stellt, um das Suchgebiet zumindest einzugrenzen. „Wie lange bist du gelaufen?“, fragt der Mann und der Junge antwortet: „Wir sind viel gelaufen.“
Dunkel und „wirklich eng“
Der 12-jährige Kevin Reyes erzählte später, einer seiner Freunde habe sich in den Tunnel gewagt und sei stecken geblieben, woraufhin er und drei weitere Freunde ebenfalls hineingingen, um zu helfen. „Wir hatten Angst, dass wir nicht mehr herauskommen würden, weil unsere Beine taub waren“, sagte er dem Sender WPIX und beschrieb den Tunnel als „dunkel“ und „wirklich eng“.
Bei der Suche nach den Kindern wurde zunächst die Jacken und Schultaschen der Jungen entdeckt, daraufhin gingen die Retter davon aus, dass die Kinder vermutlich durch einen Tunnel in der Nähe in das Abwassersystem eingestiegen waren. So konnte das Suchgebiet weiter eingegrenzt werden.
Auf dem Notruf ist einer der Disponenten zu hören, der den Jungen sagt, dass die Retter sie hören können, und sie auffordert, „um Hilfe zu rufen“. Feuerwehrmann John Loennecker von Ladder 79 konnte sie dann tatsächlich deutlich hören, nachdem er den letzten Abfluss der Clove Road geöffnet hatte. Kurz darauf gab es die erlösende Meldung: „Wir haben alle fünf Kinder aus der Kanalisation gerettet.“
FDNY-Beamte glauben, dass die Kinder etwa eine Stunde lang in dem Tunnel festsaßen. Am Ende überstanden sie das Abenteuer fast unversehrt, wurden aber trotzdem für einen medizinischen Check ins Krankenhaus gebracht. Ein Feuerwehrmann wurde bei der Rettungsaktion leicht verletzt.