Tag 386 seit Kriegsbeginn: Die ukrainische Regierung plant mehrere Ministerien neu zu besetzen. Putin ist zu einem Überraschungsbesuch auf der Krim. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Ukrainischer Geheimdienst: Kreml sucht Putin-Nachfolger
07.35 Uhr: Für den russischen Präsidenten Wladimir Putin könnte der andauernde Krieg gegen die Ukraine auch zu einem persönlichen, innenpolitischen Machtproblem werden. „Die Suche nach einem Nachfolger für Putin läuft und es ist nicht mehr Putin selbst, der das tut“, sagt Andriy Yusov, Sprecher des ukrainischen Geheimdienstes GUR, in einem aktuellen Video über die Situation im Kreml.
Putin besucht erstmals seit Kriegsbeginn Mariupol
06.26 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin soll erstmals seit der russischen Invasion der Ukraine die von Russland eroberte Hafenstadt Mariupol besucht haben. Angaben aus dem Kreml vom Sonntag zufolge flog Putin mit einem Helikopter in die durch russische Bombardements weitgehend zerstörte Stadt und unternahm vor Ort mit dem Auto eine Stadttour. Der Kreml-Chef sprach demnach mit Einwohnern Mariupols und ließ sich über die Wiederaufbauarbeiten informieren. Am Samstag hatte Putin bereits anlässlich des neunten Jahrestags ihrer Annexion die ukrainische Halbinsel Krim besucht.
Mariupol am Asowschen Meer war seit Beginn des Krieges Ende Februar 2022 unablässig von Russland bombardiert und belagert worden. Am 21. April verkündete Moskau die Einnahme der Hafenstadt. Rund 2.000 ukrainische Kämpfer verschanzten sich danach fast einen Monat lang im weitläufigen Stahlwerk Asowstal in Mariupol, bevor die Regierung sie im Mai aufforderte, sich den Russen zu ergeben, um ihr Leben zu retten. Nach Angaben Kiews wurden 90 Prozent der Stadt zerstört und mindestens 20.000 Menschen getötet.
Medwedew ruft US-Amerikaner zum Aufstand für Trump auf
19.49 Uhr: Russlands früherer Präsident Dmitri Medwedew hat die US-Amerikaner wegen der angeblich bevorstehenden Festnahme des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zum Aufstand aufgerufen. „Holt Euch euer Land zurück, Amerikaner! Wehrt euch!“, schrieb Medwedew am Samstag in seinem Telegram-Kanal. Wie ernst der 57-Jährige seine Forderungen meinte, blieb dabei aber etwas unklar.
Er schloss seinen Kommentar mit der wohl ironischen Bemerkung, er habe dies auf Bitten des Präsidentschaftskandidaten „Oberst Daniil Fjodorowitsch Trump“ geschrieben. Damit spielte er wohl auf Spekulationen um die Beziehungen zwischen dem früheren US-Präsidenten und dem Kreml an. Trump hatte kurz zuvor seine Anhänger zu Protesten aufgerufen, weil er angeblich am kommenden Dienstag festgenommen werden soll. (Mehr dazu können Sie hier lesen.) Gegen Trump wird im Zusammenhang mit einer Schweigegeldzahlung an eine Pornodarstellerin ermittelt. Trump weist die Vorwürfe zurück.
Medwedew ging in seinem Text auch noch einmal auf den Haftbefehl des internationalen Strafgerichtshofs gegen Kremlchef Wladimir Putin ein. „Die Idioten in Europa wollen einen Fremden verhaften, und am 21. März werden sie einen ihrer eigenen Leute in Amerika verhaften“, schrieb Medwedew. Der Politiker ist in den vergangenen Monaten schon mehrfach mit extrem scharfen und teils bizarr anmutenden Angriffen gegen den Westen aufgefallen. Beobachter vermuten, dass er sich damit das Image eines Hardliners geben will – für eine mögliche Nachfolge Putins.
Unterschiedliche Angaben zu Dauer des Getreidedeals
17.39 Uhr: Das Getreideabkommen zwischen Russland, der Ukraine und der Türkei wird ein weiteres Mal verlängert. Es wäre eigentlich am 19. März ausgelaufen. Zur Dauer gab es allerdings unterschiedliche Angaben: Der ukrainische Infrastrukturminister Olexandr Kubrakow teilte mit, das Abkommen sei um 120 Tage verlängert worden. Die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, widersprach. Die Vereinbarung sei um 60 Tage verlängert worden, sagte sie nach Bericht der Nachrichten-Plattform RBC. Mehr dazu lesen Sie hier.