Tag 456 seit Kriegsbeginn: Wagner-Chef Prigoschin kündigt den Abzug aus Bachmut an. Die Milizen, die Belgorod angegriffen haben, sind wieder in der Ukraine. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Prigoschin: Wagner beginnt Abzug aus Bachmut
9.22 Uhr: Die russischen Wagner-Söldner haben nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin mit dem Abzug aus der ostukrainischen Frontstadt Bachmut begonnen. Das sagte Prigoschin in einem aktuellen Video. Prigoschin hatte kürzlich den Abzug aus Bachmut vom 25. Mai bis 1. Juni angekündigt, nachdem er die Stadt für vollständig erobert erklärt hatte.
Die Wagner-Söldner sollen danach von regulären russischen Truppen ersetzt werden. Die Ukraine bestreitet, dass russische Truppen Bachmut vollständig eingenommen haben.
Moskau und Minsk besiegeln Atomwaffen-Stationierung
09.01 Uhr: Russland treibt die angekündigte Stationierung taktischer Atomwaffen im Nachbarland Belarus voran. Die Verteidigungsminister beider Länder unterzeichneten ein Dokument zu der Stationierung, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldet. Heimischen Medien zufolge warf der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu zudem dem Westen vor, einen „unerklärten Krieg“ gegen Russland und Belarus zu führen.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im März eine Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus angekündigt. Der Bau eines Lagers für die Atomwaffen sollte den damaligen Angaben zufolge bis Juli abgeschlossen sein. Belarus ist der engste Verbündete Russlands bei dessen Krieg gegen die Ukraine, hat allerdings keine eigenen Truppen in die Kämpfe geschickt.
Angeblich wegen Anschlagsplänen: Zwei Ukrainer in Russland festgenommen
8.11 Uhr: Der russische Geheimdienst FSB hat eigenen Angaben zufolge zwei Ukrainer festgenommen, die angeblichen geplant haben, Strommasten von Atomkraftwerken in Russland in die Luft zu jagen. Dies meldet die staatliche Nachrichtenagentur RIA.
Bericht: Südkorea liefert doch Munition
5.23 Uhr: Südkorea rückt einem Zeitungsbericht zufolge von seiner bisherigen Haltung ab und liefert nun doch Munition für die Ukraine. Die Regierung in Seoul habe mit Washington eine „vertrauliche Vereinbarung“ getroffen, Artilleriegeschosse zunächst in die USA zu überführen, von wo aus sie dann an die Ukraine geliefert werden, berichtete das „Wall Street Journal“ (WSJ) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Der Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums, Jeon Ha-kyu, bestätigt, dass es Gespräche mit dem Pentagon über Munitionsexporte gegeben habe. Der „WSJ“-Bericht enthalte jedoch „ungenaue Teile“. Er lehnt es ab, Einzelheiten zu nennen. Südkorea ist ein wichtiger Hersteller von Artilleriegeschossen. Bislang lieferte das Land unter Verweis auf die Beziehungen zu Russland keine tödlichen Waffen an die Ukraine.
Luftalarm quer durch die Ukraine
5.15 Uhr: In zahlreichen Gebieten der Ukraine ist in der Nacht zum Donnerstag erneut Luftalarm ausgelöst worden. Nach Behördenangaben war die Luftabwehr auch in der Umgebung der Hauptstadt Kiew aktiv. Insbesondere wurde die Bevölkerung vor Drohnenangriffen gewarnt und dazu aufgerufen, bis zur Entwarnung in Schutzeinrichtungen zu bleiben. Ukrainische Medien berichteten von Explosionen in Kiew und westlichen Regionen der Ukraine.
Kremlsprecher: Russland würde in Belarus eingreifen
4.45 Uhr: Russland würde im Falle eines bewaffneten Volksaufstands in Belarus eingreifen: Das hat Kremlsprecher Dmitri Peskow gegenüber der Nachrichtenagentur Ria Nowosti angedeutet. Er bezieht sich auf ein Szenario, in dem der Machthaber Alexander Lukaschenko gestürzt würde. „Dieses Nachbarland ist unser Partner, Verbündeter und Bruderstaat. Natürlich hat die Russische Föderation Verpflichtungen hinsichtlich der Gewährleistung der Sicherheit von Belarus, was wir angesichts einer so offensichtlichen Bedrohung tun werden“, wird Peskow zitiert.
Zuvor hatte der polnische General Waldemar Skrzypczak gesagt, er glaube, dass in Belarus eine reale Aussicht auf einen bewaffneten Aufstand besteht. Er hatte sein Land aufgefordert, sich auf einen solchen Fall vorzubereiten. Peskow warf Polen vor, offen über eine Intervention in die Angelegenheiten eines anderen Landes eingreifen zu wollen.
Selenskyj: F-16 wären starkes Signal an Russland
2.23 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verbindet große Hoffnungen mit den in Aussicht gestellten Kampfjets des US-Typs F-16. Sie würden nicht nur die Verteidigung des Landes stärken, sondern wären ein starkes Signal dafür, dass Russland mit seiner Aggression scheitern werde, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache am Mittwoch.