Tag 455 seit Kriegsbeginn: Die Bundeswehr erhält 18 neue Leopard-2-Panzer. Die Zahl russischer Deserteure soll in diesem Jahr deutlich gestiegen sein. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Nach Angriff auf Belgorod: Milizen wieder in Ukraine
21.29 Uhr: Zwei Tage nach dem Angriff auf die russische Region Belgorod von der Ukraine aus haben die sich zur Tat bekennenden Milizen ihre Mission als „Erfolg“ gepriesen. „Jede Überquerung der russischen Staatsgrenze und erfolgreiche Rückkehr kann man definitiv als Erfolg bezeichnen“, sagte Denis Kapustin, Anführer des „Russischen Freiwilligenkorps“, am Mittwoch im Norden der Ukraine vor Journalisten. Der Gründer der rechtsextremistischen Kampfsportmarke „White Rex“ ist eine bekannte Figur in der Hooligan- und rechtsextremen Szene.
Gemeinsam mit der Miliz „Freiheit für Russland“ waren die Kämpfer nach eigenen Angaben fast 24 Stunden in Russland. „Die Operation dauert an“, sagte Kapustin. „Jede Operation, die auf dem Territorium Russlands stattfindet, zwingt die Militärführung dazu, eine große Anzahl von Kräften zu genau dem Quadranten zu verlegen, und damit einige Teile der Front, Teile der Grenze freizulegen“, sagte Kapustin. Der sich als Caesar bezeichnende Vize-Anführer der Gruppe „Freiheit für Russland“ nannte den Einsatz „großartig“. Mehr zu der Gruppe lesen Sie hier.
Die Milizen hingegen wiesen die russischen Angaben über die Verluste zurück. Kapustin gab an, dass zwei seiner Kämpfer leicht verletzt worden seien. Die Reaktion aus Moskau zeige, dass „Russlands militärische und politische Führung absolut nicht bereit ist für solche Dinge“, sagte Kapustin. Der Gründer der rechtsextremistischen Kampfsportmarke „White Rex“ ist eine bekannte Figur in der Hooligan- und rechtsextremen Szene.
Deutschland begrüßt Tschechiens Leo-Pläne
20.11 Uhr: Deutschend begrüßt das Interesse Tschechiens an einer gemeinsamen Beschaffung von Leopard-Panzern. „Der Einstieg Tschechiens in einen deutschen Vertrag ist ein großer Schritt in Richtung Zeitenwende“, erklärt Verteidigungsminister Boris Pistorius. „Darüber hinaus wird Deutschland seiner Rolle als Führungsnation in der Panzerkoalition gerecht. Auf diese Weise können die Lücken wieder gefüllt werden.“
Das Verteidigungsministerium beabsichtigt demnach den Kauf von 18 Leopard 2 A8 Kampfpanzern als Ersatz für die an die Ukraine abgegebenen Leopard 2 A6. In diesem Zusammenhang seien weitere Partnernationen eingeladen, sich der Beschaffung anzuschließen, heißt es.
Schweizer Regierung stimmt Panzer-Verkauf an Deutschland zu
18.17 Uhr: Die Regierung der Schweiz spricht sich für die Abgabe von 25 ausgemusterten Kampfpanzern an Deutschland aus. Nachdem diese Position am Mittwoch festgelegt wurde, sind das Parlament und die staatlichen Exportkontrolleure der Schweiz am Zug.
Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatten im Februar um den Rückverkauf der Panzer vom Typ Leopard 2 an den deutschen Hersteller, den Rüstungskonzern Rheinmetall gebeten. Damit sollen Panzer ersetzt werden, die an die Ukraine geliefert werden. Die Minister sicherten der neutralen Schweiz zu, die Kriegsgeräte nicht an die Ukraine weiterzugeben.
Bundeswehr erhält 18 neue Leopard-2-Panzer
17.37 Uhr: Als Ausgleich für Panzerlieferungen an die Ukraine erhält die Bundeswehr 18 neue Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A8. Der Haushaltsausschuss des Bundestags gab dafür am Mittwoch nach Teilnehmerangaben rund 525 Millionen Euro frei. Ende März hatte die Ukraine von Deutschland 18 Exemplare der modernen Leopard-2A6-Panzer erhalten.
Von einem „wichtigen Baustein für die Verteidigungsfähigkeiten der Streitkräfte“, sprach der FDP-Haushaltspolitiker Karsten Klein. Man ersetze nicht nur das an die Ukraine abgegebene Material, sondern statte den Kampfpanzer mit neuen Abwehrsystemen aus.
Der Leopard 2 gilt als Hauptwaffe der deutschen Panzertruppe. Er wird seit 1978 in Serie gebaut und laufend modernisiert. Das Vorgängermodell Leopard 1 – der erste Kampfpanzer, der für die Bundeswehr nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde – war bei der Bundeswehr vor 20 Jahren ausgemustert worden.
Russisches Militär: Kriegsschiff überstand Schnellboot-Angriff
17.02 Uhr: Ein russisches Kriegsschiff ist nach Militärangaben aus Moskau im südlichen Schwarzen Meer von drei unbemannten Schnellbooten angegriffen worden. Russlands Verteidigungsministerium machte für die Attacke vom frühen Mittwochmorgen die Ukraine verantwortlich.
Die Boote seien zerstört worden, sagte ein Sprecher den Nachrichtenagenturen Itar-Tass und Interfax zufolge. Das angegriffene Aufklärungsschiff „Iwan Churs“ befindet sich demnach etwa 140 Kilometer nordöstlich von der Bosporus-Meerenge, um Erdgasleitungen abzusichern. Im April vergangenen Jahres war das Flaggschiff „Moskwa“ der russischen Schwarzmeerflotte gesunken, nach ukrainischen Angaben wurde es von zwei Raketen getroffen.