Tag 382 seit Kriegsbeginn: Die Türkei geht von einer Verlängerung des Getreide-Deals aus. Die Schweiz vernichtet Raketen statt sie zu liefern. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Insider: Chinas Präsident Xi reist nächste Woche nach Moskau
9.44 Uhr: Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping plant Insidern zufolge, nächste Woche nach Moskau zu reisen und den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu Gesprächen zu treffen. Das sagten am Montag mehrere mit dem Vorhaben vertraute Personen, die wegen des sensiblen Themas allerdings namentlich nicht genannt werden wollten. Vom chinesische Außenministerium gab es zunächst keine Stellungnahme, das Außenministerium in Moskau lehnte einen Kommentar ab. Weitere Details zu dem möglichen Treffen gab es zunächst nicht.
Einen Besuch Xis in Moskau hatte Putin bereits im Februar angekündigt, als der chinesische Spitzendiplomat Wang Yi in der russischen Hauptstadt zu Beratungen weilte. In der vergangenen Woche wurde Xi auf dem rund einwöchigen Volkskongress als Staatschef wiedergewählt.
Die Nacht im Überblick
7.48 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen im russischen Angriffskrieg getöteten Scharfschützen posthum mit dem Titel „Held der Ukraine“ geehrt. In der strategisch wichtigen Stadt Bachmut stemmen sich ukrainische Einheiten weiter gegen russische Angreifer. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko lobte die militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine im Krieg gegen Russland – und forderte zugleich mehr Tempo bei weiteren Waffenlieferungen. Lesen Sie hier den Überblick über die Geschehnisse der Nacht.
Sipri: Ukraine steigt zu drittgrößtem Rüstungsimporteur auf
07.42 Uhr: Die Ukraine ist in Folge des russischen Angriffskriegs innerhalb eines Jahres zu einem der größten Importeure von Rüstungsgütern weltweit geworden. Seit der Unabhängigkeit der ehemaligen Sowjetrepublik 1991 wurden nur wenige schwere Waffen aus dem Ausland eingeführt – vergangenes Jahr stieg die Ukraine durch die Militärhilfen aus den USA und Europa jedoch zum drittgrößten Rüstungsimporteur auf. Das geht aus einem Bericht hervor, den das Friedensforschungsinstitut Sipri aus Stockholm am Montag veröffentlichte. Vor der Ukraine liegen nur Katar und Indien.
Im Zeitraum 2018 bis 2022 steht die Ukraine mit einem Anteil von 2,0 Prozent am Volumen der globalen Rüstungseinfuhren auf Platz 14. Ihre wichtigsten Lieferanten waren die USA, Polen und Deutschland. Die Lieferungen seien von entscheidender Bedeutung für die Bemühungen gewesen, die russische Offensive zu stoppen, schrieb Sipri. Russland habe sich dagegen fast ausschließlich auf selbst hergestellte Waffen gestützt, aber auch unbemannte Luftfahrzeuge und fliegende Bomben aus dem Iran besorgt.
Im Zuge des Ukraine-Kriegs und der stark wahrgenommenen Bedrohung durch Russland stiegen die europäischen Rüstungsimporte im Vergleich der vergangenen beiden Fünfjahreszeiträume dem Bericht zufolge um 47 Prozent – die von europäischen Nato-Staaten gar um 65 Prozent. Weltweit ging das Volumen der Waffenlieferungen zwischen Staaten dagegen um 5,1 Prozent zurück. Die USA bleiben der absolute Branchenprimus, Deutschland einer der fünf größten Lieferanten.
Ex-Nato-Kommandeur hält Ukrainische Armee für beste in Europa
07.09 Uhr: Der ehemalige französische Nato-Kommandeur Michel Yakovleff hat die ukrainische Armee als beste Armee Europas bezeichnet. Wie das ukrainische Nachrichtenportal „Rubryka“ berichtet, seien die russischen Streitkräfte gut ein Jahr nach Kriegsbeginn laut Yakovleff nur noch in der Lage, sich selbst zu verteidigen. „Plötzlich stellte sich heraus, dass die russische Armee eine Mannschaft war, von der alle dachten, sie spiele in der Champions League, aber sie schien aus der dritten Liga zu kommen“, sagte der französische Ex-General demnach in einem Interview. Die Ukraine habe sich dagegen widerstandsfähiger gezeigt als erwartet: „Die ukrainische Armee ist meiner Meinung nach heute die beste Armee in Europa.“