Der prominente US-Republikaner Ron DeSantis will Präsident der Vereinigten Staaten werden. Der Gouverneur des Bundesstaates Florida reichte die erforderlichen Unterlagen bei der Bundeswahlkommission ein. Die „Washington Post“ bestätigte die Bewerbung unter Berufung auf eine Sprecherin des 44-Jährigen.
Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, hat am Mittwoch offiziell seine Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Republikanischen Partei angemeldet. Der 44-jährige Politiker teilte seine Entscheidung in einer Eingabe an die Bundeswahlkommission mit. Für den Abend (Ortszeit) war ein Gespräch mit Twitter-Chef Elon Musk geplant, in dem DeSantis nach Angaben aus informierten Kreisen seine Bewerbung ankündigen wollte.
Wie sein Konkurrent Trump wird DeSantis politisch rechtsaußen verortet. In Umfragen schneidet DeSantis aktuell bei Anhängern der Republikaner aber deutlich schwächer ab: In der jüngsten Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos kommt er auf 19 Prozent. Für Trump sprechen sich 49 Prozent aus. DeSantis hofft jedoch, bis zur Kandidatenkür im kommenden Sommer nicht nur genügend Trump-Anhänger auf seine Seite zu ziehen, sondern auch parteiinterne Kritiker des Ex-Präsidenten von sich zu überzeugen. Viele Republikaner lasten Trump an, dass die Zwischenwahlen 2022 nicht so erfolgreich verliefen, wie sie sich das erhofft hatten.
Ähnliche Schwerpunkte wie Trump
Wie polarisierend DeSantis sein kann, zeigt sich spätestens seit seiner Wahl zum Gouverneur 2018. Trotz des damals nur knappen Sieges entschloss er sich dagegen, auf politische Gegner zuzugehen und Konsens zu suchen. In diversen Reden hat er unterstrichen, dass er die Befugnisse seines Amts voll auszuschöpfen gedenkt. Er hat seine Macht genutzt, um auf Gesetzesvorschläge einzuwirken, Kritiker abzustrafen und wichtige Posten in Gerichten, Behörden und Gremien mit Verbündeten zu besetzen. Einige politische Beobachter sagen, DeSantis sei der mächtigste und am meisten gefürchtete Gouverneur in der Geschichte von Florida.
Politisch setzt DeSantis ähnliche Schwerpunkte wie Trump. Über die Grenzen der USA hinaus und landesweit endgültig bekannt wurde er, als er während der Corona-Krise auf Konfrontation zum Kurs der Regierung in Washington ging. Er lehnte zahlreiche Maßnahmen ab, die zur Eindämmung der Pandemie empfohlen wurden, etwa eine Maskenpflicht oder Lockdowns.
Zudem tritt DeSantis als Verfechter traditioneller und konservativer Werte auf. Er zieht zu Felde gegen vermeintlich linksliberale Aktivisten und „Wokeness“, also den Fokus auf soziale und politische Ungerechtigkeiten. Unter ihm wurde das „Don‘t say gay“-Gesetz verabschiedet, das sexuelle Orientierung als Thema an öffentlichen Grundschulen verbietet. Die kritische Auseinandersetzung mit systemischen Rassismus wurde ebenso wie Debatten über Geschlechteridentität an Schulen untersagt.
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