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Für eine halbe Milliarde Euro: Bundeswehr erhält 18 neue Leopard-Panzer

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Der Bundestag bewilligt den Kauf von Panzern des neuesten Leopard-Typs 2 A8. Während das Auftragsvolumen pro Stück fast 30 Millionen Euro beträgt – wohl um einiges mehr als bei früheren Varianten – erhofft sich das Verteidigungsministerium eine Kostendämpfung durch Sammelbestellungen.

Die Bundeswehr erhält 18 neue Leopard-Kampfpanzer und zwölf Panzerhaubitzen, um ihre Bestände nach den Lieferungen an die Ukraine wieder aufzufüllen. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages bewilligte eine entsprechende Vorlage des Bundesfinanzministeriums, wie aus Parlamentskreisen zu erfahren war. Der Auftrag für die Kampfpanzer des Typs Leopard 2 A8 hat demnach ein Volumen von 525,6 Millionen Euro, der für die Panzerhaubitzen 2000 ein Volumen von 190,7 Millionen Euro. Geliefert werden soll das Gerät bis spätestens 2026, wie aus der Vorlage des Finanzministeriums hervorgeht. Enthalten ist darin auch eine Option für weitere 105 Panzer, mit einem Gesamtvolumen von dann 2,9 Milliarden Euro. Der Leopard wird von den Konzernen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall hergestellt. Die Panzerhaubitze von KMW.

Von einem „wichtigen Baustein für die Verteidigungsfähigkeiten der Streitkräfte“, sprach der FDP-Haushaltspolitiker Karsten Klein. Man ersetze nicht nur das an die Ukraine abgegebene Material, sondern statte den Kampfpanzer mit neuen Abwehrsystemen aus. Der Grünen-Haushaltspolitiker Sebastian Schäfer sagte: „Bei der schnellen Nachbeschaffung von Leopard 2 und weiteren Panzerhaubitzen nach Abgaben an die Ukraine zeigt sich, dass wir bei der Beschaffung jetzt einen neuen Weg einschlagen. Es werden marktverfügbare Produkte bestellt.“ Die Rahmenverträge erlaubten es, schnell auch weitere Bestellungen auf den Weg zu bringen. „Gleichzeitig laden wir unsere internationalen Partner ein, in dieses Beschaffungsprojekt miteinzusteigen. So können Kosten reduziert werden. Die Industrie profitiert von einer besseren Planbarkeit der Produktion.“

Tschechien kündigte indessen Gespräche mit der Bundesregierung über einen gemeinsamen Kauf von Panzern des Typs Leopard 2A8 von KMW an. Das gab Verteidigungsministerin Jana Cernochova bekannt. Ihrem Büro zufolge könnte die tschechische Armee etwa 70 Panzer bis 2030 erwerben.

Ministerpräsident Petr Fiala gab zudem eine Genehmigung für den Kauf von 246 Schützenpanzern bekannt. Es handle sich um gepanzerte Kettenfahrzeuge des Typs CV90, hergestellt von einer schwedischen Tochter von BAE Systems. „Der Einstieg Tschechiens in einen deutschen Vertrag ist ein großer Schritt in Richtung Zeitenwende“, sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius laut Mitteilung seines Ministeriums zum Interesse der Tschechen. Das Ministerium lässt zudem verlauten: „Mit diesem Schritt lässt sich ein Skaleneffekt erzielen. Große Stückzahlen bedeuten eine Reduktion von Kosten.“

Kosten gestiegen?

Was wissen wir zu den Kosten: Rechnet man das Auftragsvolumen für die 18 neuen Leopard-Kampfpanzer auf das Stückvolumen herunter, kommt man für diesen Auftrag bei 29,2 Millionen Euro pro Panzer heraus. Laut „Business Insider“ sollten darin auch Ersatzteile und Instandsetzung für fünf Jahre ab Lieferung mit enthalten sein.

Wie ist es bisher: Rheinmetall-Chef Armin Papperger bestätigte kürzlich im „Stern“, dass bei wieder auf neu getrimmten Leopard-2-Panzern früherer Varianten, wie sie derzeit verkauft werden, mit variierenden Kosten von in etwa drei bis neun Millionen Euro pro Stück zu rechnen sei. Die große Preisspanne sei auf die darauf zurückzuführen, dass es keine Serienfertigung „mit stetigem Materialfluss und präzise kalkulierbarem Arbeitsaufwand“ gebe. Andere Medien gehen bei der noch nicht allzu alten Variante Leopard 2 A7 von Kosten von ungefähr 15 Millionen Euro pro Stück aus – ohne Angaben über Zusatzleistungen. Die neue Leopard-Variante könnte also im Preis ein ganzes Stückchen gestiegen sein.

Der Leopard 2 gilt als Hauptwaffe der deutschen Panzertruppe. Er wird seit 1978 in Serie gebaut und laufend modernisiert. Das Vorgängermodell Leopard 1 – der erste Kampfpanzer, der für die Bundeswehr nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde – war bei der Bundeswehr vor 20 Jahren ausgemustert worden.

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