Nach der Trauzeugen-Affäre in Habecks Ministerium wurde bekannt, dass auch SPD-Politiker Heil mit einem engen Vertrauten zusammenarbeitet. Die Ampel gerate langsam „unter Generalverdacht“, heißt es aus Reihen der CSU. Dies sei „einer Bundesregierung unwürdig“.
Die CSU hat von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) Aufklärung im Zusammenhang mit seinem Abteilungsleiter Carsten Stender (SPD) verlangt, der Trauzeuge von Heil gewesen ist. „Hubertus Heil muss dringend für Aufklärung sorgen“, sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber der „Bild“. „Robert Habeck und Hubertus Heil sorgen leider dafür, dass die Ampel langsam unter Generalverdacht gerät“, fügte Huber hinzu. Dies sei „einer Bundesregierung unwürdig“.
„Bei der Ampel gilt offensichtlich das Motto ‚Family and Friends‘“, erklärte der CSU-Politiker Florian Hahn (CSU). Es sei „atemberaubend, in welcher Geschwindigkeit sich die Bundesregierung nicht nur wegen ihrer schlechten Politik, sondern auch durch ihren Filz jegliches Renommee verspielt“.
Eine Ministeriumssprecherin hatte am Freitag in Berlin einen entsprechenden Bericht des „Spiegel“ bestätigt, wonach Heil 2018 seinen Trauzeugen Stender zum Abteilungsleiter im Ministerium ernannt habe. Ausschlaggebend für die Ernennung sei aber ausschließlich die „fachliche Expertise“ Stenders gewesen.
Die Tatsache, dass dieser vor rund 20 Jahren auch Heils Trauzeuge gewesen sei, sei „Ausdruck privater Freundschaft“. Einen Zusammenhang zu seiner späteren Ernennung zum Abteilungsleiter gebe es nicht, alle Vorschriften seien dabei eingehalten worden
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