Tag 455 seit Kriegsbeginn: Die Bundeswehr erhält 18 neue Leopard-2-Panzer. Die Zahl russischer Deserteure soll in diesem Jahr deutlich gestiegen sein. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Bericht: USA vermuten Ukraine hinter Kreml-Angriff
Die USA sollen einem Bericht zufolge davon ausgehen, dass für den Drohnen-Vorfall auf dem Kreml-Gelände in Moskau wahrscheinlich eine militärische oder geheimdienstliche Spezialeinheit der Ukraine verantwortlich ist. Die US-Geheimdienste wüssten nicht, welche Einheit den Angriff ausgeführt habe, berichtete die „New York Times“ am Mittwoch unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen in der US-Regierung. Unklar sei auch, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj oder seine Spitzenbeamten Kenntnis von der Aktion gehabt hätten.
Die US-Geheimdienste sind dem Bericht der Zeitung zufolge unter anderem durch abgefangene Nachrichten zu ihrer vorläufigen Einschätzung gelangt. Allerdings gebe es nur einen „niedrigen“ Grad der Gewissheit. Das liege vor allem daran, dass die US-Geheimdienste noch keine konkreten Beweise dafür hätten, welche Regierungsbeamten, ukrainische Einheiten oder Agenten beteiligt gewesen seien, schrieb die Zeitung weiter. In den abgehörten Nachrichten würden Vertreter der Ukraine unter anderem sagen, sie glaubten, ihr Land sei für den Angriff verantwortlich.
Russland hatte Anfang Mai erklärt, es seien zwei Drohnen zum Absturz gebracht worden, die auf das Kreml-Gelände zugeflogen seien.
Nach Angriff auf Belgorod: Milizen wieder in Ukraine
21.29 Uhr: Zwei Tage nach dem Angriff auf die russische Region Belgorod von der Ukraine aus haben die sich zur Tat bekennenden Milizen ihre Mission als „Erfolg“ gepriesen. „Jede Überquerung der russischen Staatsgrenze und erfolgreiche Rückkehr kann man definitiv als Erfolg bezeichnen“, sagte Denis Kapustin, Anführer des „Russischen Freiwilligenkorps“, am Mittwoch im Norden der Ukraine vor Journalisten. Der Gründer der rechtsextremistischen Kampfsportmarke „White Rex“ ist eine bekannte Figur in der Hooligan- und rechtsextremen Szene. Mehr zu den Milizen und ihren Anführern lesen Sie hier.
Gemeinsam mit der Miliz „Freiheit für Russland“ waren die Kämpfer nach eigenen Angaben fast 24 Stunden in Russland. „Die Operation dauert an“, sagte Kapustin. „Jede Operation, die auf dem Territorium Russlands stattfindet, zwingt die Militärführung dazu, eine große Anzahl von Kräften zu genau dem Quadranten zu verlegen, und damit einige Teile der Front, Teile der Grenze freizulegen“, sagte Kapustin. Der sich als Caesar bezeichnende Vize-Anführer der Gruppe „Freiheit für Russland“ nannte den Einsatz „großartig“.
Die Milizen hingegen wiesen die russischen Angaben über die Verluste zurück. Kapustin gab an, dass zwei seiner Kämpfer leicht verletzt worden seien. Die Reaktion aus Moskau zeige, dass „Russlands militärische und politische Führung absolut nicht bereit ist für solche Dinge“, sagte Kapustin. Der Gründer der rechtsextremistischen Kampfsportmarke „White Rex“ ist eine bekannte Figur in der Hooligan- und rechtsextremen Szene.
Deutschland begrüßt Tschechiens Leo-Pläne
20.11 Uhr: Deutschend begrüßt das Interesse Tschechiens an einer gemeinsamen Beschaffung von Leopard-Panzern. „Der Einstieg Tschechiens in einen deutschen Vertrag ist ein großer Schritt in Richtung Zeitenwende“, erklärt Verteidigungsminister Boris Pistorius. „Darüber hinaus wird Deutschland seiner Rolle als Führungsnation in der Panzerkoalition gerecht. Auf diese Weise können die Lücken wieder gefüllt werden.“
Das Verteidigungsministerium beabsichtigt demnach den Kauf von 18 Leopard 2 A8 Kampfpanzern als Ersatz für die an die Ukraine abgegebenen Leopard 2 A6. In diesem Zusammenhang seien weitere Partnernationen eingeladen, sich der Beschaffung anzuschließen, heißt es.
Schweizer Regierung stimmt Panzer-Verkauf an Deutschland zu
18.17 Uhr: Die Regierung der Schweiz spricht sich für die Abgabe von 25 ausgemusterten Kampfpanzern an Deutschland aus. Nachdem diese Position am Mittwoch festgelegt wurde, sind das Parlament und die staatlichen Exportkontrolleure der Schweiz am Zug.
Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatten im Februar um den Rückverkauf der Panzer vom Typ Leopard 2 an den deutschen Hersteller, den Rüstungskonzern Rheinmetall gebeten. Damit sollen Panzer ersetzt werden, die an die Ukraine geliefert werden. Die Minister sicherten der neutralen Schweiz zu, die Kriegsgeräte nicht an die Ukraine weiterzugeben.
Bundeswehr erhält 18 neue Leopard-2-Panzer
17.37 Uhr: Als Ausgleich für Panzerlieferungen an die Ukraine erhält die Bundeswehr 18 neue Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A8. Der Haushaltsausschuss des Bundestags gab dafür am Mittwoch nach Teilnehmerangaben rund 525 Millionen Euro frei. Ende März hatte die Ukraine von Deutschland 18 Exemplare der modernen Leopard-2A6-Panzer erhalten.