Die Luxusmodemarke Balenciaga steht wegen ihrer Frühjahrskampagne in der Kritik. Darin sind Kinder zu sehen, die mit Plüschtieren in Lack-und-Leder-Outfits auf Betten posieren. Während das Unternehmen indirekt dem Fotografen die Schuld an den Motiven gibt, wehrt sich dieser nun gegen die Vorwürfe.
Nervöse Kleinkinder, die auf einem Bett stehen oder liegen und mit Teddybären posieren, die die Geschirre im BDSM-Stil tragen, im Vordergrund sind leere Wein- und Sektgläser zu sehen. Nein, hier ist nicht die Rede von kinderpornografischen Material aus dem Darknet, sondern von der geplanten Frühjahrskampagne von Balenciaga. Nach tagelangem Aufschrei im Internet hat sich die Luxusmodemarke nun für die Kollektion 2023 namens „Toy Story“ entschuldigt, die im Herbst auf der Paris Fashion Week debütierte.
„Wir entschuldigen uns aufrichtig für den Ärger, den unsere Weihnachtskampagne möglicherweise verursacht hat. Unsere plüschigen Bärentaschen hätten in dieser Aktion nicht mit Kindern gezeigt werden sollen. Wir haben die Kampagne sofort von allen Plattformen entfernt“, schrieb das Unternehmen in einer Instagram-Story. Im Internet kursieren jedoch weiterhin Screenshots der unterschiedlichen Motive, in denen Mädchen und Jungen gezeigt werden.
Doch damit nicht genug: Wie scharfäugige Online-Ermittler erkannten, kann die anstößige Darstellung der Kinder wohl kaum ein Zufall gewesen sein. Denn eines der Werbebilder soll einen Auszug aus einem Fall des Obersten US-Gerichtshofs zeigen, in dem es um ein Bundesgesetz über Kinderpornographie geht. Das Verifizierungsteam von Twitter bestätigte laut „Daily Mail“ die Echtheit des Dokuments.
Auch dazu bezog Balenciaga Stellung. „Wir entschuldigen uns dafür, dass wir beunruhigende Dokumente in unserer Kampagne gezeigt haben“, heißt es in der Erklärung. „Wir nehmen diese Angelegenheit sehr ernst und leiten rechtliche Schritte gegen die Parteien ein, die für die Erstellung des Sets verantwortlich sind und nicht genehmigte Artikel für unser Fotoshooting für die Frühjahrskampagne 23 enthalten. Wir verurteilen den Missbrauch von Kindern in jeglicher Form aufs Schärfste. Wir stehen für die Sicherheit und das Wohlergehen von Kindern.“
Der zuständige Fotograf Gabriele Galimberti, dem das Unternehmen indirekt die Schuld an den Aufnahmen gab, wurde indes gefeuert. In einem Instagram-Post gab der Italiener jedoch an, nur ausführend gewesen zu sein. „Als Fotograf wurde ich einzig und allein gebeten, die gegebene Szene auszuleuchten und die Aufnahmen gemäß meiner Handschrift zu machen. Wie bei einem Werbedreh üblich, liegt die Ausrichtung der Kampagne und die Auswahl der ausgestellten Objekte nicht in der Hand des Fotografen“, schrieb er in dem Statement.
„Außerdem habe ich keine Verbindung zu dem Foto, auf dem ein Dokument des Obersten Gerichtshofs zu sehen ist“, fügte Galimberti hinzu. „Dieses wurde von anderen Leuten an einem anderen Set aufgenommen und fälschlicherweise mit meinen Fotos in Verbindung gebracht.“
Besonders auf Twitter ist der Aufschrei groß. Unter den bislang sechs verschiedenen Motiven der Werbekampagne, die auf der Plattform zu finden sind, häufen sich die Kommentare. „Das ist ekelhaft und grenzt an Verderbtheit“, heißt es unter anderem. „Erschreckend, wie viele Erwachsene daran beteiligt gewesen sein müssen. Eltern, Fotografen, Kreativdirektoren, Texter, Webdesigner, Mitarbeiter von Designagenturen, Produzenten, Manager, Werbetreibende … und keiner von ihnen dachte sich ‚Moment mal‘?“, wundert sich ein anderer Nutzer.
Auch Kim Kardashian bekommt im Zuge des Skandals ihr Fett weg. Die Reality-TV-Darstellerin und vierfache Mutter hat einen Millionen-Deal mit Balenciaga und hat sich zu den Vorwürfen gegen die Modemarke bislang nicht geäußert. „Kim hat öffentlich gesagt, sie würde Scheiße essen, um jung zu bleiben. Es gibt buchstäblich nichts, was sie nicht für Ruhm und Geld tun würde! Das Traurige daran ist, dass sie viel mehr Geld hat, als sie in ihrem Leben ausgeben könnte“, schreibt ein Kritiker auf Reddit. Trotzdem würde die 42-Jährige „ihre Seele für einen Dollar verkaufen. Ich würde nie erwarten, dass sie Kinder davor stellt!“