Russland verliert nach Einschätzung eines hochrangigen NATO-Mitarbeiters täglich Hunderte Soldaten in der Ukraine. Die meisten Verluste gibt es demnach bei den erbitterten Kämpfen um die Stadt Bachmut. Besorgt zeigt sich der Militär über die Munitionsversorgung.
Seit inzwischen mehreren Monaten toben in der Ukraine die Kämpfe um die Stadt Bachmut. Die russischen Angreifer kommen dabei nur langsam voran – und müssen dabei massive Verluste in Kauf nehmen. Doch auch an anderen Frontabschnitten gehen die Kämpfe unvermindert weiter. Wie der „Guardian“ unter Berufung auf einen NATO-Offiziellen berichtet, geht das westliche Militärbündnis derzeit von „1200, 1300 bis 1500 Opfern“ auf russischer Seite entlang der Front aus – vor allem aber rund um Bachmut. Auf Seiten ukrainischen Verteidiger sei die Zahl der Opfer spürbar geringer.
Der NATO-Mitarbeiter beziffert dem Bericht zufolge das Verhältnis von Toten und Verwundeten auf russischer Seite auf 1:3. Damit würden täglich zwischen 300 und 400 russische Kämpfer ihr Leben verlieren. Hinzu kämen 900 bis etwa 1200 Verletzte. Bei den Kämpfen würden weiterhin auf beiden Seiten täglich Tausende Stück Munition verschossen. Allerdings würde die Ukraine mehr Munition verbrauchen, als vom Westen nachgeliefert werde.
In Bachmut verlaufe die Frontlinie den weiteren Aussagen zufolge derzeit entlang des Flusses, der zu einer wahren Todeszone geworden sei. Zuletzt hätte der Beschuss etwas nachgelassen. Der NATO-Offizielle sieht demnach keine Anzeichen dafür, dass die Verteidiger die Stadt verlieren würden. Im Westen gebe es zudem eine Hügelkette, auf die sich die ukrainischen Verteidiger zurückziehen könnten.
Unklar sei derweil weiter der genaue Zeitpunkt der Gegenoffensive der Ukraine. Diese könne durchaus zeitnah erfolgen. Dem „Guardian“-Bericht zufolge, befürchte die russische Seite nach NATO-Auffassung am ehesten eine Offensive im Norden von Luhansk oder südlich von Saporischschja. Weiter keine Anzeichen hat der Westen für die Lieferung tödlicher Waffen aus China an Moskau.